Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

WM 2016 Gruppe B:

Der Auftakt der WM 2016 sind 3 Spiele der B-Gruppe. Gemeldet haben in diesem Jahr insgesamt 12 Nationen, 6 Nationen wie bekannt in der A-Gruppe und 6 nun in der B-Gruppe. Vor 6 Jahren waren hier noch 9 Nationen dabei, Rumänien, die Niederlande und die Slowakei nicht mehr. Frühere Teilnehmer aus Dänemark oder Schweden ohnehin nicht mehr.

Spiel 1 Spanien gegen Ungarn - Kommissär Klaus Flaig - GER

Der Vorjahressieger Spanien (Florencio Monge – Marcel Chaves) ist ein Mitfavoriten dieser B-Gruppe. Aber zunächst sind die in der Schweiz wohnhaften Spieler von der mutigen Spielweise der Ungarn (Toma Vilmas – Arendas Tamas) geschockt. Schon nach 9 Sekunden der 1. Treffer dieser WM durch Vilmas. Es zeigt sich, daß Monge der spielbestimmende Spieler der Spanier ist, der in der 3. Minute den 1:1-Ausgleich markiert. Ungarn bleibt dran und geht erneut 2:1 in Front, wieder Monge gleicht zum 2:2 aus. Ein Spiel auf Augenhöhe, wieder geht Ungarn 3:2 in Führung, gibt es hier die 1. Überraschung ? Mit etwas Glück schafft Monge wieder den 3:3-Gleichstand, dem Halbzeitstand.

In der 2. Hälfte haben zunächst beide Teams gute Chancen, aber die Spanier gegen jetzt energischer ins Geschehen, sind vor allem standfester auf dem Rad. Daraus folgend gibt es 4 Minuten vor Schluß für Spanien einen 4-Meter-Ball, den Chaves sicher zur erstmaligen Führung zum 4:3 verwandelt. Nun spielt Ungarn zu offen und Chaves kann eine Abgabe abfangen zum 5:3. Fast eine ähnliche Situation, wieder ein Konter zum 6:3 durch Monge, der Sieg ist sicher eingefahren.

Spiel 2 Japan gegen Canada - Kommissär Miroslav Kratochvil - CZE

Mit Japan (Yosuke Murakami – Koji Okajima) kommt der große Kontrahent um den Gruppensieg auf die Fläche. Canada (Jean Saucier – Luke Lauzon) hat Anspiel und versucht, zum Torschuß zu kommen. Die ersten Angriffe werden abgefahren von Koji Okajima im Feld, aber auch bei den Asiaten ist die Nervosität unverkennbar. Fast sogar ein Eigentor der Japaner, dafür Eckball für Canada, der nichts einbringt. Fast in der 4. Spielminute endlich der 1. Treffer für den Favoriten nach Ecke durch Okajima, der eine Minute später das 2:0 per Penalty nachlegt. Nun klappt auch das Zusammenspiel Japans besser und das 3:0 und 4:0 mittels Querpässe vor dem Tor bringen das Halbzeitergebnis.

Der Sieg für Japan kommt natürlich nicht in Gefahr und diese haben die Anfangsunsicherheit jetzt überwunden, machen das 5:0 per Penalty durch Okajima, das 6:0 durch eine Einzelleistung von Murakami. In der Schlußminute noch 2 Treffer für Japan, die mit 8:0 die Führung in der Live-Tabelle übernehmen.

Spiel 3 Malaysia gegen Hongkong-China - Kommissär Norbert Mullis - SUI

Wer ist die Nr. 2 in Asien, das alte Duell Malaysia (Mohammed Zikri Dahalan – Mohammekd Kajrul Azhar Ahmed Tajudin) gegen Hongkong-China (Chan Ka Kin – Lo Man Fai). Leichter Favorit ist die ehemalige britische Kronkolonie, die mit Chan einen neuen Torwart präsentieren. Die Chinesen haben das bessere Zusammenspiel und schaffen in den ersten 5 Minuten eine 2:0-Führung, die Malaysia per 4-Meter-Ball durch Kajrul Azhar bis zum Seitenwechsel auf 1:2 verkürzen kann. Malaysia wittert seine Chance und spielt Anfang der 2. Hälfte mutig nach vorn, aber die Torschüsse sind nicht genau genug. Das 3:1 für Hongkong-China per Ecke durch Chan bringt noch keine Sicherheit, ein Penalty wird sogar verschossen. Den Dreier machen die Chinesen erst 25 Sekunden vor Spielende durch Schuß unter dem Tretlager zum 4:1 perfekt.

Spiel 4 Spanien gegen Canada - Kommissär Hitoshi Hata - JPN

Die Favoritenlage ist klar, nur die Höhe des Sieges für Spanien soll für die Chronik gelten. So entwickelt sich schnell das Geschehen. Beim Zweikampf im Canada-Strafraum ist Spanien robuster und schafft nach 2 x Pfosten im 3. Versuch das 1:0. Riesenjubel in der Halle, denn um 12.25 Uhr schafft Canada seinen 1. WM-Treffer durch Luke Lauzon, als er in eine Abgabe fährt und zum 1:1 einnetzt. 2 Minuten lang sind die Spanier jetzt vorsichtiger geworden, denn Canada hatte 2 gute Chancen zur Führung. Chaves per Ecke und per Dreiecktreffer binnen 40 Sekunden stellt das Spiel zum 3:1 auf Sieg. Die Torschüsse sind jetzt perfekt und Monge markiert das 4:0 zum Seitenwechsel.

In die 2. Hälfte kommt Canada viel zu ungestüm, Monge per Dropp-Kick, Chaves per Ecke hinten flach und Monge nach gehaltenen Ball ins leere Canada-Tor bringen bis Mitte der 2. Hälfte das 7:1. Nun gilt es, eine zweistellige Niederlage zu vermeiden, Spanien schaltet auch etwas zurück. Am Ende das erwartete klare 9:1 für Spanien, 6 Punkte und die Tabellenführung bis heute Nachmittag.

Spiel 5 Hongkong-China gegen Ungarn - Kommissär Kamil Rutkowski - AUT

Nach den ersten Ergebnissen und Erkenntnissen der Leistungsstärke könnte es sich in diesem Spiel um Platz 3 – also Treppchen – handeln. Voll motiviert gehen die Spieler in diesem Match. Den besseren Start schaffen die Asiaten, vor allem Feldspieler Lo Man Fai ist wendiger und erobert den Ball, per Querpaß schafft sein Partner Chan Ka Kin gerade noch den Torerfolg, ehe er über die Ausbande fliegt. Schon nach 30 Sekunden bringt Arendas Tamas die Ungarn zum Ausgleich. Die Ungarn haben nun Mut zum schnellen Angriff, aber die Chinesen sind hellwach und warten auf Konterchancen, die sich zum 2:1 und 3:1 (Drop-Kick) bieten. Unsicherheit macht sich bei den Ungarn bemerkbar und Hongkong-China kann in den letzten 80 Sekunden vor der Pause noch auf 5:1 erhöhen. Obwohl körperlich überlegen, bleiben die Ungarn weiterhin unterlegen, kassieren vorn flach das 1:6 und per Hinterrad von Fai sogar das 1:7. Das Spiel ist längst entschieden und jetzt schaffen es die Chinesen sogar, clever die Zeit runter laufen zu lassen. Gute Chancen werden auf beiden Seiten vergeben, lediglich Toma Vilmos erzielt per Dreiecktreffer noch das 2:7 als Ergebniskosmetik. Mit diesem überraschend deutlichen Sieg bleibt Hongkong-China ohne Verlustpunkt und ist in der Live-Tabelle auf Platz 2 hinter Spanien.

Spiel 6 Japan gegen Malaysia - Kommissär Klaus Flaig - GER

Japan geht als klarer Favorit in diesem Match, noch nie hat Malaysia gegen diese Machtstellung Asiens gewonnen. Natürlich gibt es eine gewisse Rivalität, das Spiel verläuft durchaus kampfbetont und robust. Die Ballsicherheit Japans beherrscht die Anfangsminuten. Eckballtreffer durch Okajima zum 1:0 und eine toll ausgespielte Einzelleistung von Murakami bringt das 2:0, erst 2,5 Minuten sind gespielt. Okajima verwandelt einen Penalty zum 3:0 und eine Minute später Murakami das 4:0 zur Halbzeit, das Spiel ist vorzeitig entschieden und ein Blick auf den Deckenwürfel zeigt, Japan hat mit der besseren Tordifferenz bereits Platz 1 von Spanien übernommen.

Die 2. Hälfte beginnt mit der Superchance für Malaysia, aber Sikri Dahalan schießt zu zentral auf Mann. Den Gegenzug vergeben die Japaner daneben und Okajima fällt dabei über die Bande. Der Ball liegt sehr früh wieder auf dem Auspunkt und Okajima kann das sofortige Anspiel nur dadurch stoppen, indem er den Sikri Dahalan ins Hinterrad tritt. Keine Reaktion vom Kommissärsteam auf diese Szene. Später revanchiert sich Malaysia, indem Murakami vehement über die Bande gecheckt wird. So verliert das Spiel etwa an Linie, die Japan erst mit dem 5:0 durch hinten direkt verwandelten Eckball beendet. Mit zwei 4-Meter-Treffern bringt Japan das Spiel mit 7:0 Toren zu Ende. Nach jeweils 2 Spielen sind 3 Teams (Japan, Spanien und Hongkong-China) mit je 6 Pluspunkten auf Kurs Treppchen, Japan sogar noch ohne Gegentor nach 28 Spielminuten.

Spiel 7 Ungarn gegen Kanada - Kommissär Miroslav Kratochvil - CZE

Das Spiel der bisher punktlosen Teams beginnt mit dem schnellsten Tor der diesjährigen WM, nach 7 Sekunden das 1:0 für Ungarn durch Toma Vilmos. Kein Schock bei Kanada, im Gegenteil, man geht mutig in die Zweikämpfe und mit Erfolg: 1:1 durch Saucier. Ungarn kann wieder in Führung gehen, mit Glück, unter dem Tretlager 8 Meter vor dem Tor ins leere Gehäuse. Ungarn erhöht sogar auf 3:1, Saucier spritzt in eine Fehlabgabe. Arendas Tamas erhöht per 4-Meter-Ball (Kanada hatte am Sattel gehalten) auf 4:1, eine Vorentscheidung ? Keineswegs, Lanzon erzielt den 2:4-Anschluß durch die Arme von Keeper Vilmos und letzt noch einen drauf zum 3:4 unter dem Tretlager. 5:3 etwa 40 Sekunden vor Halbzeit von Vilmos vorn im Dreieck bringt das Halbzeitresultat, denn 2 Ecken von Kanada bringen nichts mehr.

In Halbzeit 2 gibt es 3 Minuten Chancen auf beiden Seiten ohne Torerfolge. Spannung kommt wieder auf, als Saucier auf 4:5 verkürzt, als beide Ungarn vom Rad waren. Die Halle wittert eine Überraschung und feuert die Kanadier an. Mit Glück und im Nachschuß macht Vilmos das 6:4, aber noch immer sind 2 Minuten zu spielen. Saucier hinten flach bringt wieder den 1-Tore-Abstand zum 5:6 und noch immer bleiben 70 Sekunden. Gibt es eventuell den 1. Sieg für Kanada seit dem 3:2 über Slowakei im Jahre 2014 ? Die Ahornblätter kämpfen verbissen, aber die Zeit rennt davon und auch der letzte Strafball aus dem eigenen Strafraum bringt den erhofften Punkt nicht mehr. Dennoch eine respektable Leistung.

Spiel 8 Spanien gegen Malaysia - Kommissär Kamil Rutkowski - AUT

Mit diesem Spiel beendet die B-Gruppe den heutigen Tag. Auch hier ist der Favorit mit Spanien klar und so beginnt auch das Match. Nach 10 Sekunden das 1:0 durch Chaves. Spanien nutzt die schnellen Ballverluste der Malayen aus, Monge zum 2:0, noch keine 30 Sekunden sind gespielt. Wie aus heiterem Himmel plötzlich eine tolle Kombination Malaysias und der Lohn ist das 1:2, gefeiert von der sich immer mehr füllenden Halle. Diesen Schwung will jetzt Malaysia mitnehmen und prompt fahren sie ins „offene Messer“. Chaves erst an den Pfosten und im Nachschuß das 3:1, 30 Sekunden später hält Monge und den Abpraller schiebt Chaves ins leere Tor zum 4:1. Spanien hat das Spiel voll im Griff, Malaysia steht sich im Übereifer selbst im Weg und Monge bedankt sich zum 5:1 ins leere Tor zur Pause.

Mit den leichten Treffern geht es weiter, nach 50 Sekunden wieder Chaves zum 6:1. Dann wird es schmerzhaft für Monge. Er bricht auf der linken Angriffsseite durch, wird dann jedoch von Feldspieler Kairil Azhar am Oberschenkel mit dem Vorderrad getroffen und muß Zeit nehmen. Eigentlich ein gelb-würdiges Foul, jedoch sind die Spieler aus Malaysia derart erschrocken, daß sie mit beiden Spielern um Entschuldigung bitten. Bei dem klaren Spielstand versucht Spanien nun wieder möglichst körperlos zu den Punkten zu kommen und nehmen zum Spielende wieder Tempo auf, 7:1 per Ecke durch Monge, 8:1 durch Chaves in einer 2 auf 1-Situation. Den Schlußpunkt setzt Malaysia mit einem kernigen Torschuß ins vordere Dreieck zum 8:2-Endstand. Damit hat Spanien mit optimalen 9 Pluspunkten die alleinige Führung übernommen und hat bereits jetzt einen Platz auf dem Treppchen sicher. Mit dem 2:8 kann Malaysia vermeiden, daß sie über Nacht die rote Laterne innehaben, die bleibt bei Kanada.

Spiel 9 Japan gegen Hongkong-China - Kommissär Miroslav Kratochvil - CZE

Es ist ein erstes Spitzenspiel zweier bisher noch ungeschlagenen Teams, quasi die Asien-Meisterschaft auf der WM-Bühne. Es beginnt gleich mit der schnellen 1:0-Führung durch Okajima nach dem Anspiel – wie geplant. Es bleibt bei der Japan-Dominanz, die Spieler sind spritziger und werden mit dem 2:0 in der 4. Minute durch Okajima im Nachschuß belohnt. 12 Sekunden später der 1. Gegentreffer Japans nach 39 Spielminuten in dieser WM durch Chan hinten über den Sattel zum 2:1. Keine Panik bei Japan, die bei Eckbällen eine gute Quote haben, auch jetzt zum 3:1. Wenig später folgt das 4:1 durch Okajima (der in diesem Spiel 7 der 8 Japan-Treffer erzielt). 14 Sekunden vor Halbzeit gibt es Eckball für Japan und siehe da, auch Hongkong-China kann geschickt Zeit schinden. Der Keeper Chan verzögert geschickt das Stellen beim Eckball, die Zeit läuft runter und was passiert, der Torerfolg des Eckball erfolgt wenige Zehntelsekunden nach dem Halbzeitgong.

Hongkong-China will in Halbzeit 2 mehr nach vorn tun, bekommt Eckball, den Keeper Murakami mit der Hand ins Feld abwehren kann und Okajima netzt ins leere Tor ein (5:1). Auf seine Disziplin im Spiel muß Okajima allerdings achten, denn zum 2. Male tritt er mit dem Fuß ins gegnerische Rad – es folgt eine Ermahnung vom Kommissär -. Das 6:1 wieder durch Okajima, er erkämpft sich den Ball an der Seitenlinie, begeht dann wieder eine Undiszipliniertheit, als er nach dem Pfiff des Unparteiischen den Ball noch ins Tor drischt. Murakami erzielt das 7:1 mit Weitschuß und den Endstand markiert wieder Okajima per 4-Meter-Ball zum 8:1. Japan hat seinen 3. Sieg und ist jetzt vor Spanien Tabellenführer.

Spiel 10 Malaysia gegen Kanada - Kommissär Kamil Rutkowski - AUT

Der Hallensprecher kündigt dieses Match an als Kellerduell, denn beide Teams sind noch punktlos. Das Spiel beginnt recht unglücklich, denn der Kommissär zeigt nach 2 Minuten Spielzeit Ecke für Kanada an, die Spieler stellen sich entsprechend der geplanten Ausführung. Offensichtlich über Headset bekommt der Kommissär das Signal Ausball und korrigiert seine Entscheidung. Canadas Spieler bekommen das nicht mit, dafür ruft Malaysias Coach Sulkifli – oftmaliger WM-Spieler – seinem Feldspieler Kajrul Azhar die Änderung zu und dieser nimmt den Ball und fährt an der Seitenlinie durch zum 1:0. Kanada schafft zwar postwendend den Ausgleich, aber Malaysia kontert aus dem Anspiel heraus sofort wieder zur 2:1-Führung. Malaysia bleibt tonangebend, Kanada spielt zu langsam (Kommentar vom Co-Sprecher Fachmann Hilmar Hessler: In der Kanada ist zu dieser Zeit noch Nacht, die Spieler haben Jetlag“). Aus einer abgewehrten Ecke macht Malaysia das 3:1 und später das 4:1 durch 4-Meter im Nachschuß. Kanada kann seinen Penalty nach dem Pausenpfiff nicht nutzen.

Die 2. Hälfte beginnt mit Unsicherheiten bei beiden Teams. 4:2, der Anschlußtreffer bringt etwas Hoffnung, aber beide Teams haben Standprobleme auf dem Rad. 2.50 Min vor Schluß die Entscheidung zum 5:2 ? Malaysia ist im Zusammenspiel besser, Zikri Dalahan erwischt eine Abgabe mit seinem Hinterrad zum 6:2 und mit viel Einsatz an der Bande macht Kajrul Azhar den Endstand zum 7:2. Eine unerwartet hohe Pleite für Kanada.

Spiel 11 Japan gegen Ungarn - Kommissär Mullis - SUI

Jeder erwartet einen Pflicht-Dreier von den Japanern. Diese starten in ihr 2. Spiel binnen kurzer Zeit unsicher und wenig konzentriert. Haben sie den Gegner vielleicht unterschätzt ? Torwart Murakami wehrt ein Schuß ab, verheddert sind und produziert ein Eigentor zum 0:1. Mit einer Ecke schaffen die Asiaten zwar postwendend den Ausgleich, aber schon eine Minute später liegen sie schon wieder im Rückstand: 1:2 durch Vilmos mit Alleingang. Bei Rückstand wirkt Japan 3 Minuten ratlos. Erst nach einem flach geschossenen Freischlag, den Murakami halten kann, schafft er im Konter den 2:2-Ausgleich ins leere Tor. Ungarn bleibt dran und geht zum 3. Male in Führung, Keeper Arendas hält und aus der Luft glückt ihm das 3:2. Erst 30 Sekunden vor Halbzeit gleich Japan erneut aus mittels eines unnötigen Freischlags, den Ungarn produziert.
Die 2. Hälfte soll für Japan besser werden und es geht gut los. Ungarn wird ausgespielt: 4:3. Okajima erkämpft sich an der Bande den Ball: 5:3 und dann ist er aggressiv im Pressing: 6:3, 3 Tore binnen 70 Sekunden. Mitte der 2. Hälfte erzielt Vilmos zwar den 4. Treffer, aber Japan ist nun Chef auf der Fläche, den Schlußpunkt zum 7:4 erzielt Murakami per 4-Meter nach Spielende.

Spiel 12 Spanien gegen Hongkong-China - Kommissär Norbert Mullis - SUI

Für Hongkong-China jetzt die letzte Chance, den möglichen Gruppensieg noch zu erreichen. Spanien ist heute das 1. Mal auf der Fläche und ist körperlich überlegen und robuster. Das 1:0 wird schnell vorgelegt und Chaves macht nach 3 Minuten schon das 2:0. Dann läßt jedoch die Konzentration der Iberer nach, Fai Lo kann eine Abgabe wegschnippeln und zum 1:2 verkürzen. Kurz vor der Pause verwandelt Monge einen 4-Meter sicher zum 3:1, Hongkong-China hatte noch Pech mit einem Lattenschuß.
Anfang der 2. Hälfte hätte das Spiel noch einmal kippen können. Ein Penalty für Hongkong-China knallt gegen die Latte, trotzdem schaffen die Asiaten 2 Minuten später das 2:3. Spanien spielt zu verhalten, profitiert jedoch vom teils ungeschickten Abwehrverhalten vom Feldspieler Chan, der viele Freischläge verursacht. Spanien erzielt zwar noch den 4. Treffer, aber überzeugt haben sie hier nicht. Coach Petr Jiricek ist dennoch zufrieden, es läuft alles auf das Gipfeltreffen gegen Japan hinaus.

Spiel 13 Malaysia gegen Ungarn - Kommissär Kamil Rutkowski - AUT

Die Abschiedsvorstellung für beide Teams, direkt geht es um Platz 4 und 5, für Ungarn reicht ein unentschieden. Mit einer Ecke schafft Ungarn in der 3. Minute die Führung. Feldspieler Kajrul Azhur verletzt sich und muß behandelt werden (es sieht aus wie Luft aufpumpen, Malaysia-Medizin?). Als er wieder fit ist, geht er links durch und netzt zum 1:1-Ausgleich hinten flach ein. Die Hoffnung lebt.
Mit diesem Mut beginnt Malaysia auch die 2. Hälfte. Zikri Dalahan mit tollem Alleingang, aber es wird beim leeren Tor nur der Pfosten getroffen. Dafür hat Ungarn Glück, denn im Nachschuß gelingt die 2:1-Führung. Mit nachlassender Kraft gibt es ständig Freischläge gegen Malaysia und diese Möglichkeiten nutzt Ungarn konsequent aus zum 5:1 am Ende.

Spiel 14 Hongkong-China gegen Kanada - Kommissär Hitoshi Hata - JAP

Ein Spiel, in dem es wegen der ungünstigen Tordifferenz um nichts mehr geht. Die Aktiven zeigen allerdings auch Kraftverluste in diesem jeweils 5 Wettbewerbsspiel. Wenig Tempo und oftmaliges Abkommen vom Rad prägt das Spiel. Mit 1:1 werden die Seiten gewechselt, kann Kanada vielleicht hier seinen 2. WM-Sieg in der Geschichte landen ? Die Kanadier sind körperlich überlegen und haben die höhere Schußkraft, aber sie können diese Vorteile nicht nutzen. Das spektakulärste im Spiel bringt letztlich auch den 2:1-Erfolg für Hongkong-China: eine eigene Ecke wird vom Keeper Saucier hoch abgewehrt und per Kopf erzielt Chan den vom Publikum umjubelten Siegtreffer. Die letzte Chance zum Ausgleich, ein Freischlag aus 5 Meter, vergibt Kanada.

Spiel 15: Spanien gegen Japan Kommissär - Miroslav Kratochvil - CZE

Das Spiel der Spiele, infolge der besseren Tordifferenz reicht Japan ein unentschieden. Also alle Vorteile für den Asienmeister, der die Revanche für die 1:2-Niederlage aus dem Vorjahr erreichen will. Japan spielt schneller und das Zusammenspiel ist besser, Spanien eher behäbiger in den Aktionen. Nach 70 Sekunden mit Querpaß das 1:0 durch Okajima (der auch Torschützenkönig der B-Gruppe wurde), sein Partner Murakami mit dem 2:0 wenig später, als sein Weitschuß aus 12 Metern Chaves unter dem Hinterrad durchflutscht. Japan ist in der Spur. Monge kann einen Angriff abwehren, fängt den Ball und hat Pech, denn sein Drop-Kick trifft nur die Oberkante der Latte. Japan bleibt sicherer im Angriff, holt einen Penalty heraus, weil Chaves im Tor beim Nachschuß vom Rad ist. Die 1. Ausführung wehrt Monge regelwidrig ab, aber Okajima verwandelt die Wiederholung sicher zum 3:0, das Halbzeitergebnis.
Schon den 1. Angriff in der 2. Hälfte kann Japan sicher abwehren und Okajima nimmt den Abpraller auf und netzt ins leere Tor zum 4:0 ein. Spanien findet nun kein Rezept mehr, selbst Monges Freischlag aus 4½ Metern wird gehalten. Dafür ist Okajima wieder als Torjäger unterwegs und macht in der 10. Minute vorn halbe Höhe das 5:0, die Sache ist gelaufen. Per Ecke erzielt Japan das 6:0, noch 2 Minuten zu spielen und in dieser Zeit gestatten sie dem Gegner durch Chaves noch den Ehrentreffer zum 6:1-Endstand. Platz 1 und das Relegationsspiel morgen ist erreicht, aber mit dieser Leistung wird der Aufstieg gegen den 6. der A-Gruppe wohl nicht gelingen.

Relegationsspiel: Belgien gegen Japan - Kommissär Klaus Flaig - GER

Schafft Japan in diesem Jahr endlich mal wieder den Aufstieg in die A-Gruppe ? Zuletzt war es 1999 auf Madeira der Fall. Belgien war natürlich hier klarer Favorit, zumal sich die Beringer Spieler im Verlaufe der A-Gruppe gesteigert haben. Sofort war erkennbar, daß Belgien ein höheres Tempo spielt als die Japaner es in der B-Gruppe gewohnt waren. Damen verwertet einen Tempoangriff nach 20 Sekunden zum 1:0. Japan, bisher recht gut bei Eckbällen, hatte dann 4 x die Möglichkeit, aber immer stand Damen mit seinen Paraden im Wege. Auch Belgien zeigte wegen der Bedeutung des Spiels noch Nerven, Angriffe wurden mit Querpäßen nicht abgeschlossen. Erst in der 6. Minute schafft Damen hinten über den Sattel das 2:0. Japan konnte seine Ecken Nr. 5 und 6 in der 1. Halbzeit nicht nutzen, im Gegenteil, beim 6. Versuch, der flach kommen sollte, stand Damen richtig und erzielte aus seinem Strafraum das 3:0 ins leere Japan-Tor.

Voll konzentriert ging es für Belgien weiter. Damen mit Tretlagertreffer zum 4:0. Japan sucht weiter nach Chancen, aber die Belgier fahren klug die Angriffe ab. Erst 100 Sekunden vor Schluß bei einer 2:1-Situation (Dirikx war ab) schaffen sie das 4:1 durch Okajima. Kurze Zeit später ist Dirikx schon wieder vom Rad und Murakami erzielt das 2:4, aber es sind nur noch 50 Sekunden auf der Uhr. Die Zeit reicht nicht mehr, durch Pressing von Dirikx am gegnerischen Eckpunkt erzielt er unter dem Tretlager den 5:2-Endstand für Belgien. Damit ist für Belgien der Klassenerhalt geschafft. Japan startet im nächsten Jahr in Dornbirn/AUT wieder in der B-Gruppe.