Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

RC Höchst II triumphiert auch in Altdorf

Bei 30 Grad im Schatten gab es in der Rollhockeyhalle in Seedorf ein hochklassiges 4. Turnier im Radball-Weltcup der Serie 2015. Am Ende triumphierte nicht das Team des Ausrichters RS Altdorf, sondern wieder einmal der RC Höchst. Während sich Weltmeister Patrick Schnetzer mit Partner Johannes Bauer für den EC  23 qualifizierte, also im Weltcup pausierte, sprang wie so oft RC Höchst II (Simon König – Florian Fischer) erfolgreich in die Bresche und holte sich nach Pilsen nun auch in Altdorf zum 2. Male den Turniersieg in diesem Jahr. Im Traumfinale RS Altdorf I gegen RC Höchst II war das Heimteam eigentlich leicht favorisiert, zumal der Ex-Weltmeister in der Vorrunde sich den Gruppensieg gegen diesen Gegner mit 3:2 Toren sichern konnte. Aber hier im Finale drehten die Vorarlberger den Spieß um, lagen ständig in Führung und schafften nach dem 3:1 bei Halbzeit am Ende knapp mit 4:3 Toren den Triumpf. Im 119. Weltcupturnier seit 2002 ist das nun schon der 34. Sieg des RC Höchst. Für Simon König und Florian Fischer ist es der 9. gemeinsame Sieg und Simon König schaffte in seinem 59. Turnier den neuen Ö-Rekord von 16 Siegen und rückte dem Rekordteilnehmer Peter Jiricek (RC Winterthur) mit 17 Siegen bei 64 Teilnahmen sehr nahe.

RC Höchst II und RS Altdorf I überstanden ihre Halbfinals siegreich. Zunächst spielten die alten Kontrahenten RS Altdorf I (3 Gesamtsiege im Weltcup) und RV Gärtringen (2 Gesamtsiege) auf Augenhöhe mit den glücklichen Ende für die Urner knapp mit 4:3 Toren. Ebenfalls ein Duell mit großer Tradition dann das 2. Halbfinale zwischen RC Höchst II und RC Winterthur. Hier waren die Ex-Europacupsieger aus Höchst mit der besseren Abwehrarbeit am Ende mit 3:1 Toren erfolgreich. Im „kleinen Finale“ um Platz 3 gelang dem RV Gärtringen im Duell der Ex-Weltmeister gegen RC Winterthur die Revanche für die 3:4-Niederlage aus der Vorrunde jetzt mit 3:2 Toren, das 22. Treppchen für die Württemberger.

In der Vorrunde Gruppe 1 gab es den erwarteten Einlauf, denn RS Altdorf I und RC Höchst II waren hier ungefährdet. Lediglich Frankreichs Meister VC Dorlisheim war gegen RC Höchst II mehr als eine Halbzeit (4:4 beim Seitenwechsel) dran an einer Überraschung. TJ Favorit Brünn mußte Petr Skotak durch Oldie Miroslav Berger an der Seite von Pavel Smid ersetzen. Als Reservist bleibt „Miro“ weiterhin im Training und spielte nach dem 26.10.13 (Platz 5 in Höchst) nun erneut im WC, sein 36. Einsatz. Noch nicht richtig eingespielt, gab es gegen VC Dorlisheim in der 2. Hälfte den Einbruch und man verlor nach 2:2 am Ende mit 2:5 Toren. Die Scharte wetzten die Tschechen aber gegen Belgiens Meister SNA Gent (Christoph Baudu und Peter Martens) aber wieder aus und siegten 6:5. Damit waren Gent, Brünn und Dorlisheim punktgleich und die Tabelle untereinander ergab, daß Gent (13:7) und Brünn (8:10) gegenüber Dorlisheim (6:10) die besten Tordifferenzen hatten und somit um die Gruppenplätze 3 und 4 ein Penalty-Schiessen durchführen mußten. Hier war Gent mit 3:2 Toren erfolgreich.

In der anderen Vorrundengruppe machte der RC Winterthur im Spiel gegen RV Dornbirn in der 2. Halbzeit (aus 2:2 einen 5:2-Sieg) das Halbfinale praktisch perfekt. Dagegen mußte RV Gärtringen (Uwe Berner und Matthias König) länger zittern. Gegen RS Altdorf II (Claudio Zotter und Simon Marty) und Sokol Zlin (Jiri Landt und Ludvik Pisek) lief es mit 5:1 bzw. 4:1 nach Plan. Aber RV Dornbirn trotzte den Deutschen trotz eines 2:3-Halbzeitrückstand am Ende ein 4:4 ab. Als RV Gärtringen gegen RC Winterthur (das war für Peter Jiricek das 350. WC-Spiel seit 2002) im Kampf um den Gruppensieg kein Punktgewinn gelang, mußte auch hier ein Penalty-Schiessen die Plätze 2 und 3 entscheiden. Hier war dann RV Gärtringen mit 3:2 Toren etwas besser.

In den Platzierungsspielen konnte RS Altdorf II in seinem 3. Heimspieltag die rote Laterne nicht vermeiden. VC Dorlisheim holte sich sicher mit 6:2 Toren Rang 9. Im Spiel um die Plätze 7 und 8 gab es das tschechische Duell zwischen Favorit Brünn und Sokol Zlin. In Pavel Smids 40. Weltcup ließen die Oldies nichts anbrennen und machten mit 3:0 bei Halbzeit den späteren 6:3-Erfolg schon fast perfekt. Im Spiel um Rang 5 zwischen SNA Gent und RV Dornbirn standen sich 2 Teams gegenüber, die nach Abschluß der Vorrunden bereits das Penalty-Schiessen geprobt hatten. Nach 3:3 nach regulärer Spielzeit war hier die Nervenbelastung des Penalty-Schiessens erforderlich und hier hatte Österreichs Nr. 3 mit 5:3 Toren die Nase vorn.