Bundesliga-Routiniers melden sich zurück

Nach der Vorrunde der 1. Radball-Bundesliga sah es danach aus, daß in dieser Saison Vizemeister RVS Obernfeld I (Andre und Manuel Kopp) und Ex-Pokalsieger RMC Stein (Bernd und Gerhard Mlady) die Liga bestimmen. Titelverteidiger SV Eberstadt (Jens Krichbaum und Roman Müller) feilten noch an der Team-Abstimmung und RV Gärtringen (Uwe Berner und Matthias König) wurde infolge Erkrankung bei Uwe Berner mit 2 Niederlagen gegen die Aufsteiger RC Iserlohn und RSC Schiefbahn zurückgeworfen. Zum Auftakt der Rückrunde haben sich diese beiden erfahrenen Teams in ihren Spitzenspielen zurückgemeldet und den Anschluß wieder hergestellt.

Für Spitzenreiter RVS Obernfeld I gab es im 14. Saisonspiel die 1. Niederlage und wie im Pokalfinale hieß der Gegner wieder SV Eberstadt. War es vor 4 Wochen noch ein denkbar knappes 1:2, so gab es jetzt in Schiefbahn eine 1:4-Pleite, schon beim Seitenwechsel lag Obernfeld I mit 0:2 Toren im Hintertreffen.

Beim Heimspieltag des RMC Stein merkte man den Mlady-Cousins an, daß sie die Pokalenttäuschung noch nicht abgeschüttelt haben. Gegen ihre 4 Kontrahenten aus Württemberg gab es 2 Niederlagen bei 17 Gegentoren in 4 Spielen. Gegen RSV Waldrems (Tim Lindner und Thorsten Schneider) fing der Spieltag schon ungünstig an. Man kam überhaupt nicht ins Spiel und fuhr ständig einem Rückstand hinterher, schon war mit 4:6 Toren der Fehlstart da. Auch RC Oberesslingen (Max Bläsi und Stefan Mannes) erwies sich als ebenbürtiger Widersacher, aber hier reichte es zum Dreier knapp mit 6:5 Toren. Auch Aufsteiger RKV Denkendorf (Andreas Luik und Sascha Henn) konnte nicht wie in der Vorrunde (9:1) „abgeschossen“ werden, sondern diese leisteten bis weit in die 2. Halbzeit erheblichen Widerstand, ehe mit 5:2 Toren der Sieg an die Franken ging. Im Spiel des Tages gegen RV Gärtringen (wieder mit Uwe Berner, der seit wenigen Tagen wieder im Training ist) ging es eng zu, aber mit dem positiven Ausgang für den Ex-Weltmeister mit 4:3 Toren.

Damit hat sich ein Quartett „alter Bekannter“ an der Tabellenspitze abgesetzt und es sieht danach aus, daß in dieser Saison der Startplatz bei der WM in Malaysia zwischen RVS Obernfeld I, RMC Stein, SV Eberstadt und RV Gärtringen entschieden wird. Nur wer wird die neue Nr. 5 in Deutschland ? Gute Karten hatte bislang das B-Kaderteam RVS Obernfeld II (Raphael und Julian Kopp) in ihrer 3. BL-Saison. Nach dem überraschenden Pokal-Bronze wurde Obernfeld II nun mit 4 Niederlagen voll auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Nicht der Blick nach oben, sondern wieder der Klassenerhalt steht im Fokus. Die gute Pokalform (Platz 4, es war sogar mehr drin) hat sich Aufsteiger RC Iserlohn (Daniel Endrowait und Heiko Cordes) konserviert und schaffte mit dem Zugewinn von 10 Punkten die zweitbeste Punktausbeute aller Teams an diesem 4. Spieltag. Der Lohn ist die Verbesserung auf den begehrten Rang 5, sogar mit einem Polster von 5 Punkten plus Tordifferenz auf Verfolger RC Oberesslingen.

Ein Trio hat sich mit dem Zugewinn von 6 Pluspunkten von den Abstiegsplätzen entfernt. RC Oberesslingen hat nun die besten Chancen, weiterhin erstklassig zu bleiben, ihre Punkte holten sie gegen die unmittelbaren Kontrahenten RSG Ginsheim (Dennis Lipp und Lars Meierle) und RSV Waldrems. Die beiden Aufsteiger RSC Schiefbahn (Marius Hermanns und Sven Holland-Moritz) und RKV Denkendorf haben die Abstiegsplätze vorerst verlassen können und RVS Obernfeld II überholt. Der 1. Bundesliga-Heimspieltag seit gut 25 Jahren in Schiefbahn (damals Baumanns-Sattler) begann für die shooting-stars aus NRW fast mit einem Debakel, denn wie in der Vorrunde (1:8) gab es gegen RC Iserlohn wieder eine Klatsche: 0:6. Mit Kampf schafften sie in einem „Schlüsselspiel gegen den Abstieg“ gegen RSV Großkoschen den 4:3-Dreier und es folgte gegen RVS Obernfeld II mit 3:2 weitere 3 Punkte. Das Tagessoll war geschafft und mit dem Schiefbahner Elan brachte man den hohen Favoriten RVS Obernfeld I wie in der Vorrunde (auch 3:4) in Verlegenheit. Alle 6 erhofften Punkte schaffte auch RKV Denkendorf und erfüllten ihr Tagessoll.

Dafür stehen erstmals in dieser Saison RSV Waldrems und RSV Großkoschen (Norman Tuppatsch und Tobias Kolba) unter dem Strich. RSV Waldrems ist seit Jahren „geübt“ im Abstiegskampf, aber bei RSV Großkoschen muß bei 4 Punkten Rückstand zum rettenden 9. Rang gezittert werden. Schlusslicht RSG Ginsheim wird nicht mehr zu retten sein, denn der Abstand ist vom 6 auf 11 Punkte angewachsen.