Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

 

Bundesligastart: Tag der Cousin-Teams

Die Jagd auf die WM-Tickets in Malaysia ist mit dem 1. Spieltag der 1. Radball-Bundesliga in Waldrems und Iserlohn gestartet. Alle hoch gehandelten Favoritenteams befinden sich sofort in der oberen Hälfte, ungeschlagen sind einzig noch die beiden Cousin-Teams RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady) und RVS Obernfeld I (Andre und Manuel Kopp). Erster Tabellenführer sind die Franken aus Stein, die im Kampfspiel gegen RSV Waldrems in deren Halle knapp mit 6:5 Toren die Nase vorn hatten. Dieser Dreier brachte Selbstvertrauen und RC Oberesslingen (7:0) und Wiederaufsteiger RKV Denkendorf (in diesem Spiel vertrat Valentin Notheis den verletzten Andreas Luik) (9:1) wurden deutlich geschlagen von der Fläche geschickt. Im „Spiel der Spiele“ gegen Ex-Weltmeister RV Gärtringen gelang mit der schnelleren Spielweise die 3:1-Halbzeitführung, die dann clever bis zum 5:2-Erfolg abgesichert wurde. Wesentlich mehr Mühe hatte der WM-Vierte aus Gärtringen. Gegen RC Oberesslingen lag beim 3:4, das beim Seitenwechsel schon Bestand hatte, ein Punktverlust in der Luft. Gegen RSG Ginsheim gab es einen 5:1-Erfolg und im alten Prestigeduell gegen RSV Waldrems (2:1) ging es voll zur Sache, lediglich Tim Lindner erhielt in diesem Spiel keine gelbe Karte.

Beim DM-Vizemeister RVS Obernfeld ging Andre Kopp grippegeschwächt in den Wettbewerb, so gesehen war man mit den 10 Punkten voll zufrieden. Das Trainings- und Familienduell gegen Julian und Raphael Kopp endete 1:1. Mit abgeklärter Spielweise nahm man RC Iserlohn (auch hier war Daniel Endrowait nicht fit) nach deren Auftakterfolg die Euphorie und markierte den 1. Saisondreier mit 5:3 Toren. Eine erste Standortbestimmung sollte das Match gegen SV Eberstadt sein und es wurde Taktik pur gespielt. Beim neu formierten Team aus Südhessen kamen die Pässe im Angriff nach nur 3 Wochen Training zu ungenau, dafür spielte man hier auf Sicherheit. Den einzigen Treffer schaffte Andre Kopp 50 Sekunden vor Spielende hinten über den Sattel. Glück hatte RVS Obernfeld I auch gegen Aufsteiger RSC Schiefbahn. Die Krefelder spielten hier frech nach vorn und schafften 45 Sekunden vor Schluß den 3:3-Ausgleich, aber mit einem Abwehrfehler in Schiefbahns Abwehr holte RVS Obernfeld I 18 Sekunden vor Schluß doch noch den 4:3-Sieg. Im Hinblick auf eine mögliche Teilnahme am DM-Finale war RVS Obernfeld II der heimliche Tagessieger des 1. Spieltags. Nach dem Punkt gegen die Erste war man gegen SV Eberstadt lange Zeit am Drücker beim Spielstand von 2:2. Erst eine Minute vor Schluß geriet man 2:3 in Rückstand, machte dann auf und kassierte noch das 2:4. Dennoch ist RVS Obernfeld II in den letzten Jahren gereift, denn RSC Schiefbahn hatte man beim 6:1 sicher im Griff und gegen RC Iserlohn kippte man einen 1:3-Halbzeitrückstand zum eigenen 8:5-Sieg, als bei den Sauerländern die Kräfte schwanden. Mit der Ausbeute von 6 Pluspunkten meldet auch RSV Waldrems Ansprüche nach oben an. Gegen RMC Stein und RV Gärtringen gab es Niederlagen mit einem Tor Unterschied, aber die Pflichtsiege, die die Ambitionen erhärten, holten sie gegen die württembergische Konkurrenz RKV Denkendorf (8:3) und RC Oberesslingen (4:2). Bei SV Eberstadt sind nur 6 Tore in 3 Spielen nicht nur ungewöhnlich, sondern ein Beweis dafür, daß vorn die Durchschlagskraft noch fehlt. Gegen RSV Großkoschen (Tobias Kolba hatte sich beim Skilaufen auf den Hosenboden gelegt und wurde von Oliver Noack ersetzt) mußte schon ein großer Kraftakt her, um den Pausenrückstand wenigstens noch zum Punktgewinn mit 2:2 zu wenden. Die Lausitzer als nachgerückter Aufsteiger harmonierten durchaus zusammen, denn diese Besetzung hat ja bis vor 2 Jahren noch zusammen gespielt in der 2. Liga. In den Aufstiegsduell mit RSC Schiefbahn (3:8) und RC Iserlohn (6:2) gab es Licht und Schatten, aber mit 4 Pluspunkten aus 3 Spielen konnte man sehr zufrieden gen Osten zurückfahren. Den Heimauftritt hatte sich der RC Iserlohn besser vorgestellt, gegen RSC Schiefbahn nutzte man die Nervosität des Gegners gnadenlos aus und machte selbst ein Traumspiel. Bei schwindenden Kräften war das aber auch die einzige Ausbeute an diesem Tag. Nicht optimal startete auch RC Oberesslingen. Gegen die RSG Ginsheim gab es zwar den „Pflichtdreier“ beim 4:0, aber gegen RMC Stein ging man regelrecht unter. Gegen RV Gärtringen und RSV Waldrems lag man ständig im Rückstand, hier konnte man die Kontertaktik nicht in die Tat umsetzen. Auch RKV Denkendorf schaffte gegen RSG Ginsheim den 1. Sieg, mehr war an diesem Tage auch später mit Ersatz nicht drin. RSC Schiefbahn hat sich mit der ihr eigenen flotten Spielweise neue Freunde gewonnen, aber sie werden weiter Lehrgeld bezahlen müssen. 21 Gegentore in 4 Spielen sind zu viel. RSG Ginsheim hat wie befürchtet die ersten 3 Niederlagen hinnehmen müssen. In ihren 3 Spielen gelang in Halbzeit 1 kein Torerfolg, Punkte waren von da her zum Saisonstart nicht zu holen.