Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann

  

RSV Reichenbach, RSV Leeden und RVG Nord Berlin ohne Punktverlust weiter

Die Radballsaison 2015 hat wie üblich mit den Deutschlandpokal Elite begonnen. An 8 Spielorten waren alle 36 Zweitligisten sowie je Landesverband ein Vertreter startberechtigt. Gemeldet hatten 45 Teams, von denen jedoch nur 16 die 2. Runde, das Viertelfinale, erreichen konnten. Bester Landesverband wurde Württemberg, das 4 Starter weiter brachte, gefolgt von Hessen (3), Sachsen-Anhalt und Bayern (je 2). Im Viertelfinale am 10.01.15 greifen 8 Bundesligisten (Plätze 6 bis 9 sowie die 4 Aufsteiger) in den Wettbewerb ein.

Von den 9 Oberligisten hat nur Niedersachsenpokalsieger RC Hannover (Stephan Sänger und Christian Kühn) diese 1. Runde überstanden. NRW-Meister RC Iserlohn II (Axel Schön und Jan Pannach) hat diese Hürde mit Platz 3 knapp verfehlt.

In der Gruppe 1 in Hechtsheim fehlte für die Heimzuschauer der Reiz der Lokalmatadoren Rauch-Stenner, das seine Meldung zurückgezogen hat. Dafür wurde Zweitligarückkehrer RTK Krofdorf (Steven Johncox und Philipp Schäfer) nachträglich eingeteilt. Das neue Zweitligateam des RV Bolanden II (Peter Sziedat und Sebastian Gebhardt) und RV Hechtsheim II aus der Oberliga Rheinland-Pfalz hatten auf die Spitzenplätze keine Chancen, aber das 3:2 von RV Hechtsheim II über RTK Krofdorf III hatte später Auswirkungen. RTK Krofdorf III beeindruckte daraufhin mit 5:5 zunächst RV Bolanden I (Gebr. Mergel) und dann auch RSV Waldrems III (Björn Bootsmann und Marcel Schüle) beim 5:4-Sieg. Mit dem Sieg über RSV Waldrems II und RV Bolanden II hatten die Hessen 10 Punkte vorgelegt. Damit standen diese beiden Favoriten RSV Waldrems III und RV Bolanden I unter Druck beim direkten Duell. Der Sieger war durch, jedoch RV Bolanden I durfte sich nur eine Niederlage mit 2 Toren Differenz leisten und das „gelang“ mit 1:3 punktgenau, denn damit war RTK Krofdorf III raus.

In der Gruppe 2 in Bergedorf spielten 5 Teams aus 5 Landesverbänden. Die Favoriten waren die Zweitligisten des RSV Leeden (Markus Kuhlage und Thorsten Göpfert) und RV Oberneuland (Olaf Bellmann und Michael Kamitz), die ihre Form auch gegeneinander in der Vorwoche beim Esfeld-Pokal getestet haben. RKB Bille Hamburg mußte Eric Spinck durch Christian Kretschmer ersetzen und war so nur mit geringer Chance. Dafür wartete aber Niedersachsenpokalsieger RCT Hannover (Stephan Sänger und Christian Kühn), zuletzt 2 x wegen Verletzung am Zweitliga-Aufstieg gescheitert, auf seinen Coup. Gegen RSV Leeden beim 3:4 gab das bessere Zusammenspiel der Westfalen den Ausschlag. Im Finale um Platz 2 lauerte RV Oberneuland gegen RCT Hannover auf Konter, aber die Niedersachsen spielten geduldig aus sicherer Abwehr zum 2:0-Erfolg. Die letzte Hoffnung Oberneulands gegen RSV Leeden ging klar 1:6 verloren.

Die Gruppe 3 in Ailingen hatte mit RV Gärtringen II (Kai und Markus Schäfer) schon früh einen der Mitfavoriten verloren, denn diese hatten nach 3 Spielen noch keinen Sieg auf dem Konto. Das machte RSV Kissing I (Martin Egarter und Thomas Kieferle) wesentlich besser, sie starteten mit 3 Siegen, darunter über RV Gärtringen II und RKV Denkendorf II (Valentin Notheis und Felix Weinert) mit 4:3 Toren, das ihnen nach 3 Spielen die alleinige Führung brachte. Diese virtuelle Führung machte ihnen dann jedoch das Heimteam aus Ailingen (Michael Brugger und Markus Lang) streitig, aber mit dem umkämpften 3:2-Sieg waren die Männer aus Bayern auf Platz 1 durch. Für RVI Ailingen konnte die Sache noch kippen, denn RKV Denkendorf III holte den 8. Pluspunkt beim 4:4 gegen RSV Kissing I, also durfte RVI Ailingen im letzten Spiel gegen RKV Denkendorf II nicht verlieren. Mit 6:0 Toren wurde der 2. Platz der Gruppe abgehakt.

In der Gruppe 4 in Krofdorf waren Krofdorf I (Sascha Götz und Luca Wagner) und BL-Absteiger RMC Stein II (Robert Mlady und Michael Birkner) die Favoriten. Götz und Wagner überzeugten in guter Form und waren nach 4 Spielen durch, das letzte Spiel mit 3:4 gegen RC Worfelden (Oliver Brück und Martin Thill) war bereits ohne Bedeutung. Mehr Mühe hatte RMC Stein II, das 3:2 zum Auftakt gegen RC Iserlohn II wurde erst nach einem 1:2-Pausenrückstand umgebogen und gegen RTK Krofdorf II (Jens Häuser und Kai Kraft) gab es mit 3:3 dann doch einen Punktverlust. Kritisch auch das 3. Spiel gegen RC Worfelden, denn auch hier lagen die Bayern 1:2 zurück, ehe sie den Dreier mit 5:3 Toren einfuhren. Durch die 3:7-Niederlage gegen RTK Krofdorf I hatten RC Iserlohn II, RC Worfelden und RTK Krofdorf II die Chance, diese bisherigen 7 Pluspunkte zu überholen oder zu erreichen. Das 4:3 von RC Iserlohn II über RTK Krofdorf II setzte RMC Stein II unter Druck, gegen RV Laubach zwingend gewinnen zu müssen, das dann auch mit 4:2 Toren realisiert werden konnte.

Die Gruppe 5 in Mücheln hatte mit BL-Absteiger RV Nordshausen (Christian Gallinger und Andreas Reichenbacher) den klaren Favoriten. Aber das Ziel Viertelfinale wurde eine zähe Angelegenheit. Knapp mit 3:2 schon das Match gegen GSV Baunatal II (Christian Stürmer mit Ersatz Alexander Lecke), dann jeweils remis gegen VfH Mücheln (Mike Rödger und Marc Wöllner) und GSV Baunatal I (Karsten Brede und Lars Degenhardt), eine Pleite gegen Oberligist SV Ehrenberg (Jens Fröhling und Maik Etzold) hatte das Aus bedeutet, aber mit 6:0 Toren fielen endlich vorn die Tore. Im letzten Spiel ging es zwischen VfH Mücheln und GSV Baunatal I um den 2. Viertelfinalteilnehmer, Mücheln reichte ein unentschieden. Aber die Nordhessen holten sich mit 6:2  Toren den entscheidenden Dreier.

Die Gruppe 6 in Magdeburg hatte von den ursprünglich 5 Teilnehmern infolge der Absage aus Großkoschen nur 4 Starter auf dem Spielfeld. Die Hauptstädter RVG Nord Berlin (Christian Rochler und Thorsten Selent) ließen vor allem in der 1. Halbzeit keine Treffer zu und wurden deutlich Tagessieger. Zur Nr. 2 schien sich daheim Post Magdeburg (Matthias Gollos und Ronny Sievers) zu werden, denn sie hatten das Lokalderby gegen RC Lostau (Danny Schwiesau und Rüdiger Czarnetzki) mit 4:3 Toren gewonnen. Aber dann stolperten die Elbestädter ausgerechnet über den Oberligisten FSV Brandenburg (Albert Deuter und Charlie Förster) mit 3:4 und schon war wieder alles offen. FSV Brandenburg hatte um 2 Tore zu wenig gewonnen und war raus, aber RC Lostau mußte die mögliche Niederlage gegen RVG Nord Berlin auf 3 Tore begrenzen, um auf Platz 2 vorbeizuziehen. Das gelang: mit 3:5 war RC Lostau am Ende um ein Tor „glücklicher“.

In der Gruppe 7 in Zscherben mußte Toni Herrmann den noch immer verletzten Oliver Uhlirsch beim Heimteam ersetzen. Er machte seine Sache sehr gut, denn RSV Zscherben, KSC Leipzig und RV Steinwiesen starteten jeweils mit 2 Siegen gut in den Wettbewerb. Die Sache schien zu kippen, als RSV Zscherben trotz einer 4:2-Halbzeitführung gegen Sachsens Oberligisten SG Niederlauterstein (Marco Buschbeck und Lucas Neubert) noch 5:6 verlor. Im anschließenden direkten Duell der noch ungeschlagenen KSC Leipzig (Niels Dreyhaupt und Dominic Espen) und RV Steinwiesen Markus Michel und Sebastian Rehmet) holten die Messestädter mit 6:4 Toren den 3. Dreier. Auf die 3 Pluspunkte zog dann RV Steinwiesen gegen Reideburger SV nach und RSV Zscherben war gezwungen, gegen KSC Leipzig auch 3 Punkte einzufahren. Mit 6:4 Toren wurden die Sachsen erstmals bezwungen und bekamen prompt Nervenflattern. RSV Sangerhausen (Leon Göbser- Peter Krause), die an diesem Tage wenig überzeugten, führten plötzlich 3:0 gegen KSC Leipzig. Mit hohem Einsatz schafften die Leipziger doch noch den dringend benötigten Dreier mit 6:5 Toren und waren damit durch. Der 2. Teilnehmer wurde im letzten Spiel zwischen RSV Zscherben und RV Steinwiesen ermittelt und hier war die Sache schon zur Halbzeit (8:0) für Zscherben klar.

Die Gruppe 8 in Stuttgart sah mit RV Reichenbach (Hendrik Höger und Andreas Rück) die alles überragende Mannschaft. 15 Pluspunkte bei 35:18 Toren hat in dieser Pokalrunde kein anderes Team erreicht. Dabei war die Gruppe durchaus sehr stark einzuschätzen, denn bei den Teams rund um Stuttgart konnte jeder jeden schlagen. RV Reichenbach setzte gegen SK Stuttgart (Steffen Wrobel und Benjamin Diemer) und gegen RV Kemnat I (Gebr. Fröschle) gleich starke Auftritte. Lediglich RV Kemnat II (Philipp Kling und Marc Beinschrodt) konnte mit 2 Auftaktsiegen folgen. RV Reichenbach marschierte durch, die Spannung wuchs für Platz 2. Hier strauchelte RV Kemnat II über SK Stuttgart mit 2:6 Toren, aber die Landeshauptstädter verloren diesen „Bonus“ gegen RV Kemnat I beim 4:5 sofort wieder. Derweil hatte RV Kemnat II klar mit 7:1 gegen RSV Waldrems V (Gebr. Frey) den 9. Pluspunkt vorgelegt, an dieser Hürde scheiterte RSV Waldrems IV (Sebastian Kotb und David Pietsch) mit 2 Niederlagen zum Turnierende.