Radpolobericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

  

Endlich der 1. Titel für RVS Obernfeld: Deutschlandpokalsieger im Radpolo

Man stelle sich folgendes Szenarium im Hause von Josef Kopp vor: Zeitgleich kommen Tochter Jennifer vom Deutschlandpokalfinale aus Niedermehnen und Sohn Andre Kopp vom Bundesligaspieltag in Großkoschen zurück. Beide legen ihre Sportsachen in die Ecke und mit Stolz ruft Jenny: „Hallo Bruderherz, so geht Deutschlandpokalsieger“. Antwort von Andre:“Hallo Schwesterchen: Bundesligaspitzenreiter mit 4 Punkten Vorsprung und Du Platz 4 mit 6 Punkten Rückstand“.

Die Vorgeschichte:

2013 DM-Finale Radball Platz 2, 2014 DM-Finale im Radball und Radpolo binnen 90 Minuten wieder Platz 2, vor einer Woche Deutschlandpokalfinale Radball wieder Platz 2, aber nun hat es im Deutschland-Pokalfinale im Radpolo in Niedermehnen ist der Knoten geplatzt und es hat endlich geklappt: Anna Meseke und Jennifer Kopp sind neue Deutsche Pokalsieger, der 1. deutsche Elitetitel für den Erfolgsverein, der als einziger Verein sowohl in der 1. Radball- als auch Radpolo-Bundesliga jeweils 2 Mannschaften dabei hat.

Nach 2x Platz 5 blieb der Deutsche Vizemeister 2014 im Feld der 8 Pokalfinalisten als einzige allein ungeschlagen und hatte im Finalspiel um den Titel die besten Nerven. Gegner war hier RSV Kostheim (Sandra Knoblauch und Katrin Barth), der Sieger war Pokalsieger 2015, beim remis wäre zwischen diesen beiden Teams ein Entscheidungsspiel fällig gewesen. RVS Obernfeld nahm sofort das Heft in die Hand und spielte mutig nach vorn. Mit Erfolg der 2:0-Führung. Diese 2 Tore blieben zunächst bis zur Pause mit 4:2 bestehen. Die Entscheidung bahnte sich in den beiden ersten Minuten der 2. Hälfte an. RSV Kostheim vergab die Chance eines 4-Meter-Balles und von da an war der Weg frei zum Zwischenstand 7:2 für die Damen aus dem Eichsfeld. Das Spiel war gelaufen und das 7:3 nur noch für die Statistik. Jennifer Kopp und Anna Meseke lagen sich in den Armen, für RSV Kostheim blieb wie 2012 und 2013 wieder „nur“ Platz 2.

In der Endrunde gab es durchweg enge Spiele. RSV Kostheim nahm aus der Vorrunde das 4:1 gegen BL-Tabellenführer RKB Wetzlar mit in die Endrunde und hatte bereits 3 Punkte auf dem Konto. RVS Obernfeld trennte sich gegen Cup-Verteidiger RKB Frellstedt I (Marina Finster und Petra Piecha) 3:3, beide Teams starteten die Endrunde mit je einem Punkt. In einer umkämpften Schlüsselbegegnung warf RVS Obernfeld den Cupsieger 2013 RKB Wetzlar mit 3:2 Toren aus dem Rennen. RSV Kostheim und RKB Frellstedt I neutralisierten sich beim 2:2, das schon beim Seitenwechsel Bestand hatte. Im „kleinen Finale“ um Bronze kämpften der Bundesliga-erste gegen den -zweiten RKB Wetzlar und RKB Frellstedt I. Das Spiel ging an die Damen aus Hessen mit 3:1 Toren.

Schon in den beiden Vorrundengruppen ging es spannend zu. In Gruppe 1 war RSV Kostheim Sieger, hatte gegen das junge Team RKB Frellstedt II (Theresa Sielemann und Franziska Körtge) jedoch einen Rückstand von 1:2 zum 4:3-Sieg umzubiegen. Gruppenplatz 2 sicherte sich RKB Wetzlar mit 4:1 über RKB Frellstedt II. Mit jeweils 6 Gegentoren blieb RSV Seeheim (Janina Rossmann und Janine Gergelyi) ohne Punktgewinn. In Gruppe 2 war das einzige Zweitligateam RSG Ginsheim II (Chiara Gremminger und Michelle Sadowski), Deutscher Juniorenmeister 2014, dabei. Mit 1:5 war der Reideburger SV (Kristin Leich und Kristin Hesselbarth) eine zu hohe Hürde. Dann hatte das jüngste Team im Felde gegen RKB Frellstedt I die Scheu abgelegt, aber mit 3:4 Toren waren auch hier die Punkte weg. RVS Obernfeld gewann das Schlüsselspiel gegen Reideburg knapp 4:3 und die 3-fachen Pokalsieger RKB Frellstedt I standen vor dem Aus im Match gegen Reideburg, doch einen 2:3-Pausenrückstand drehten die routinierten Damen aus Frellstedt doch noch zum 6:4-Sieg und damit zur Endrunde.