Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Radball-Weltcup in St. Gallen: RC Winterthur erneut Sieger

Der 3-fache Radballweltmeister Peter Jiricek (36) beeindruckt im Radball-Weltcup weiterhin. Beim 7. Turnier der Serie 2014 in St. Gallen/Schweiz (gleichzeitig 68. Auflage des OLMA-Preises – das älteste Radballturnier der Welt -) holte er zusammen mit Partner Marcel Waldispühl vom RC Winterthur den Tagessieg. Im Finalspiel besiegten sie den 2-fachen Europacup-Sieger RC Höchst II (Simon König und Florian Fischer) knapp mit 4:3 Toren. Für den Weltmeister 2009 Jiricek-Waldispühl ist es der 8. gemeinsame Weltcup-Sieg, für Peter Jiricek dagegen beim 61. Turnier seit 2002 bereits der 17. Erfolg im 30. Finalspiel und das ist Rekord. Damit haben die Eidgenossen auch das Leader-Trikot im Weltcup übernommen, der RC Winterthur ist damit als einziger Verein bei allen bisher ausgetragenen Finals dabei. Beim 113. WC-Turnier führt die Nation Österreich mit 33 Siegen, die Schweiz hat nun Deutschland mit 32 Siegen eingeholt.

In die lange Liste der OLMA-Sieger hat sich mit Marcel Waldispühl, der an diesem Tage seinen 35. Geburtstag feierte, nun ein weiterer Ex-Weltmeister eingetragen, Peter Jiricek hat 2003 mit Paul Looser in St. Gallen schon einmal gewonnen. Für Deutschland hängen beim OLMA-Preis schon immer die Trauben hoch. Seit 1993 die Gebr. Jürgen und Werner King aus Lauterbach gewonnen haben, schafften nur Steve und Mike Pfaffenberger, damals noch TSV Edersleben, für den BDR die oberste Stufe des Treppchens.

Für die beiden deutschen Teams Deutscher Meister SV Eberstadt (für den im BDR beruflich verhinderten Marco Rossmann spielte Ex-Weltmeister Christian Hess an der Seite von Stammspieler Jens Krichbaum) und Deutschlandpokalsieger RMC Stein (Gerhard und Bernd Mlady) lief es nicht optimal. Beim SV Eberstadt klappte das Angriffsspiel nicht und man verpaßte sogar das Halbfinale mit Platz 3 der Vorrunde vor allem durch die 1:2-Niederlage gegen RV Dornbirn (Martin Lingg und Jürgen Türtscher) und rettete den 5. Rang im Platzierungsspiel gegen Ex-Weltmeister Favorit Brünn (Petr Skotak und Pavel Smid) knapp mit 6:5 Toren. Dennoch ist dieses für Christian Hess in seinem 20. Turnier die schlechteste WC-Platzierung. Die deutsche Ehre hielten die Mladys hoch, die in ihrem erst 5. Weltcupturnier zum 3. Male mit Rang 3 den Sprung aufs Treppchen schafften. In ihrer Vorrundengruppe belegten die Franken bedingt durch die 3:7-Niederlage gegen RC Höchst II den 2. Platz und erreichten damit das Halbfinale. Hier trafen sie auf den späteren Turniersieger RC Winterthur, mußten jedoch gegen die Routiniers aus der Schweiz eine 4:10-Pleite schlucken. Im „kleinen Finale“ um Rang 3 behielten sie dann knapp mit 6:5 Toren über RC Dornbirn die Oberhand.

RV Dornbirn holte mit Platz 4 einen Achtungserfolg, denn mit diesen 35 Rankingpunkten haben sie vorzeitig das Finale perfekt gemacht und brauchen nun in 14 Tagen – spielfrei in Höchst – nicht mehr zu zittern. Da können Favorit Brünn oder VC Dorlisheim mit einem Turniersieg „explodieren“, es kann rechnerisch nichts mehr passieren. Für Ex-Weltmeister Jiri Hrdlicka ist dieses 50. Turnierjubiläum jedoch ein „schwarzer Tag“ gewesen, Platz 9 ist das schlechteste Ranking seiner Laufbahn. RMV Pfungen hat wie beim WC in Krofdorf (damals Sieg über Weltmeister RC Höchst I) wieder gegen RC Höchst überrascht. Mit 5:2 Toren wurde der 2-fache EC-Sieger und Meister Österreichs RC Höchst II bezwungen, aber wie in Krofdorf (Niederlage gegen das Heimteam) hat man sich im letzten Vorrundenspiel wieder um den Lohn gebracht, durch die 2:3-Niederlage gegen die Ex-Weltmeister und Oldies Favorit Brünn (OLMA-Sieger anno 1999) rutschte man aus dem Halbfinale (3 Punkte und 7:6 Tore in den direkten Duellen gegen RC Höchst II und RMC Stein hätte zumindest für Platz 2 gereicht) und durch die direkte Niederlage sogar noch auf Rang 4 hinter Brünn zurück. Hier verteidigte Tschechiens Meister mit allen erlaubten und unerlaubten (gelbe Karte für Petr Skotak) Mitteln die knappe Führung ins Ziel. Rang 7 ist dennoch im 3. WC-Turnier die beste Platzierung für die Waibel-Brüder.

Perfekt ist gleichzeitig die Tatsache, daß der BDR und Österreich alle 3  Starter im Weltcup-Finale am 06.12.14 in Großkoschen/Brandenburg durchgebracht hat, die Schweiz stellt 2 Bewerber, dazu kommt Asiens Vertreter und RSV Großkoschen mit der Wildcard. Daran ändert auch der 8. Weltcup in 14 Tagen in Höchst/Österreich nichts mehr.