Radpolobericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

RKB Frellstedt I holt sich den Pokalsieg zurück

Der RSV Kostheim feiert in diesem Jahr sein 110-jähriges Bestehen. Als Generalprobe für den in 14 Tagen stattfindenden Radball-Weltcup in Wiesbaden hat der Traditionsverein jetzt das Finale im Radpolo-Deutschlandpokal übernommen. Schauplatz war die altehrwürdige Halle der Brüder-Grimm-Schule, wo schon die 10-fachen Deutschen Meister und 7-fachen Vize-Weltmeister im Radball, Klaus Bernais und Wolfgang Flackus, ihre ersten Übungen aufs Parkett brachten. Im Polopokal gab es gleichzeitig eine Premiere, denn erstmals war wie im Radball im Finale ein Feld mit 8 Mannschaften am Start und hier wurden die ersten Wertungspunkte für die Qualifikation zum DM-Finale in Denkendorf vergeben.

Schon allein von der Spannung her hat sich der neue Modus des Deutschlandpokals bewährt, allerdings sind 2 Kommissäre für 18 Spiele, sprich fast 6 Stunden reichlich knapp bemessen. In den beiden Vorrundengruppen gab es schon einige Überraschungen. In Gruppe 1 ging die RSG Ginsheim gehandikapt in den Wettbewerb, denn Stammspielerin Vanessa Krauss mußte durch Michelle Sadowski an der Seite von Ramona Gerlitzki ersetzt werden. Dennoch hielt das Team gegen Cup-Verteidiger RKB Wetzlar beim knappen 3:4 sehr gut mit. Der klare Tabellenführer RKB Frellstedt I hielt RMC Stein mit 5:2 Toren in Schach. Dann gab es allerdings eine faustdicke Überraschung, denn die Verlegenheitsbesetzung der RSG Ginsheim verteidigte gegen RKB Frellstedt I die 4:1-Pausenführung erfolgreich bis zum Spielende mit 6:3 Toren. RKB Wetzlar machte die Endrunde mit dem hohen 9:3 über RMC Stein bereits perfekt. Wider Erwarten hatte die RSG Ginsheim „Matchball“ gegen RMC Stein, aber einen 1:3-Pausenrückstand konnte man nie ausgleichen und mit 4:8 Toren waren nicht nur 3 Punkte weg, sondern auch die Tordifferenz. RKB Frellstedt I war nun gegen RKB Wetzlar voll gefordert, mit einer Niederlage mit 2 Toren Differenz hätte ihnen die Endrunde verwehrt, aber es konnte gegen RKB Wetzlar schon das 1. Spiel in der Wertung für die Endrunde sein. Mit 4:4 Toren teilte man sich leistungsgerecht die Punkte und hielt damit beide Teams im Pokalrennen.

In der Gruppe 2 war Meister RV Etelsen mit 2 Dreiern über RVS Obernfeld und RSV Kostheim bei guter Tordifferenz schnell in der Endrunde. Ausrichter RSV Kostheim besiegte den Reideburger SV knapp mit 4:3 Toren, das Reideburg gegen RVS Obernfeld mit 3:2 Toren wieder ausbügelte. Die bisher punktlosen Obernfelder Damen nutzten jedoch ihre letzte Chance gegen RSV Kostheim und legten mit 5:2 Toren genau die 3 Tore vor, die zur Endrundenteilnahme reichen würden, sofern Meister RV Etelsen gegen Reideburg gewinnt. Aber der DM-Vierte Reideburg kämpfte und führte beim Seitenwechsel 2:1. Am Ende reichte es zur Punkteteilung mit 4:4 Toren, ein Ergebnis positiv für Reideburg, denn damit war nicht nur RVS Obernfeld raus, sondern man nahm diesen wertvollen Punkt mit in die Endrunde.

In den Platzierungsspielen sicherte sich RMC Stein mit 6:3 Toren sicher den 7. Rang über den 2-maligen Pokalvize RSV Kostheim. RVS Obernfeld behauptete Platz 5 über die RSG Ginsheim mit 6:2 Toren.

In die Endrunde gingen alle 4 Mannschaften mit einem Punkt und 4:4 Toren. Mit einer Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit von 2:1 auf 6:1 machte Cup-Verteidiger RKB Wetzlar nachdrücklich erneut Titelansprüche geltend. Im alten Niedersachsen-Duell RV Etelsen gegen RKB Frellstedt blieb es bis in die 2. Hälfte ausgeglichen, ehe Frellstedt sich am Ende mit dem besseren Zusammenspiel absetzte und mit 7:4 Toren zu RKB Wetzlar auf 4 Pluspunkte gleichzog. Gegen Reideburg konnte nun Frellstedt vorlegen und Wetzlar in Zugzwang setzen. Das Vorhaben gelang recht sicher mit 7:2 Toren und damit war klar, Platz 1 oder zumindest das Entscheidungsspiel war geschafft. Im letzten Spiel zwischen RKB Wetzlar und RV Etelsen wollte der Meister aus dem Norden Revanche für die kürzliche Niederlage in der Bundesliga gegen Wetzlar, konnte auch noch auf Platz 2 kommen mit einem Sieg mit 4 Toren Unterschied. Bis zur Pause lag man mit 3:1 im Soll, aber am Ende langte es „nur“ zum 5:3-Sieg. Damit war RKB Frellstedt nach 2011 und 2012 zum 3. Male Deutschlandpokalsieger vor Cup-Verteidiger RKB Wetzlar und RV Etelsen sowie den Reideburger SV.

Auf dem Weg ins DM-Finale in Denkendorf holte jetzt RKB Frellstedt I mit Platz 1 acht Wertungspunkte, RSV Kostheim mit Platz 8 erhielt noch einen Wertungspunkt.