Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

  

DM-Hat-trick für SV Eberstadt, Jubel auch bei RV Gärtringen: WM-Teilnahme

Die beiden Final-Five-Turniere (Sieger RV Gärtringen und SV Ehrenberg) haben gezeigt, für die DM-Titelkämpfe ist allein die Tagesform entscheidend. Titelverteidiger SV Eberstadt (Jens Krichbaum und Marco Rossmann) konnte noch einmal in Stammformation antreten und zeigte von Anfang an Biß. Schon nach dem 3. Sieg war man für das Finalspiel qualifiziert und konnte sich die Niederlage gegen RVS Obernfeld (Andre und Manuel Kopp) mit 2:3 Toren erlauben oder anders ausgedrückt, seinen Finalgegner aussuchen. Genau dieser Sieg Obernfelds war nämlich ausschlaggebend dafür, daß die Kopps gegen RV Gärtringen (Uwe Berner und Matthias König) taktieren konnten und sich eine Niederlage mit 3 Toren Differenz erlauben konnten. Die 1:3-Niederlage „reichte“, um sich für das Finalspiel mit der besseren Tordifferenz zu qualifizieren. So kam es zur Neuauflage des Vorjahresfinales: SV Eberstadt gegen RVS Obernfeld. Es gab wenige Torchancen auf beiden Seiten, weil kein Team volles Risiko ging. Mitte der 1. Hälfte schaffte Jens Krichbaum die 1:0-Führung per Dreiecktreffer für die Südhessen. Schon nach 30 Sekunden in der 2. Hälfte stellte Jens Krichbaum nach tollem Zuspiel von Marco Rossmann den Endstand von 2:0 für SV Eberstadt her. Der 3. Titel in Folge für das „Team Rossbaum“ war geschafft, für Jens Krichbaum nach 2006 und 2007 mit seinem Bruder Holger sogar der 5. DM-Titel. 5 Titel mit 2 verschiedenen Partnern hat im BDR nur der legendäre Guschi Köpping aus Hamburg geschafft. Trotz der Silbermedaille für RVS Obernfeld dennoch eine Enttäuschung, denn bei einem DM-Sieg wären sie für die WM in Brünn qualifiziert. Dank des besseren Punkte-Rankings (RV Gärtringen 28 Punkte, RVS Obernfeld 26, SV Eberstadt 25, RMV Stein 23 und SV Ehrenberg 17) wird der BDR nun von Uwe Berner und Matthias König vom RV Gärtringen bei der WM 2014 vertreten. RV Gärtringen bestritt wie im Vorjahr das „kleine Finale“ um Platz 3 gegen RMV Stein (Bernd und Gerhard Mlady) und blieb mit der 2:5-Niederlage nicht nur ohne Medaille, sondern läuft in dr langen erfolgreichen Laufbahn weiterhin dem einzigen noch fehlenden Titel Deutscher Meister hinterher. Die Mladys als jüngstes Team im Felde konnte sich dennoch über ihre erste DM-Medaille nicht recht freuen, denn binnen 70 Sekunden im Spiel gegen SV Eberstadt haben sie sich ihre gesamte Saison verdorben. Bei 3:2-Führung hatten sie aus 3 Metern einen Freischlag, den Bernd Mlady nicht verwandeln konnte und in der Folge patzten die Franken noch zweimal und verloren noch mit 3:4 Toren. Damit war das Finalspiel verpaßt und auch im Weltcup-Ranking fiel man auf den undankbaren 4. Platz zurück. SV Ehrenberg (Rico Rademann und Mike Schroeter) starteten gegen SV Eberstadt mit 1:6 schwach und brachten sich mit der gelb/roten Karte gegen Mike Schroeter im 2. Spiel gegen RVS Obernfeld selbst um alle Chancen, es blieb bei Rang 5.

Mit vollem Einsatz wurden die Spiele bestritten, SV Eberstadt legte gegen RV Gärtringen zum Auftakt immer ein Tor vor und am Ende mit 3:2 etwas glücklicher. RVS Obernfeld startete gegen RMC Stein super und sah beim 3:0 und 4:1-Pausenstand wie der sichere Sieger aus. Binnen 120 Sekunden kassierten sie allerdings zu Beginn der 2. Hälfte 3 Gegentreffer und schon stand es 4:4, das spätere Endresultat. Super eingestellt zeigte sich SV Eberstadt gegen SV Ehrenberg. Man ließ den Gegner Tempo machen und profitierte von Abspielfehlern und überhasteten Torschüssen mit Kontern zum 6:1, wobei das Spiel mit 5:1 bei Halbzeit schon gelaufen war. Durch die Auftaktniederlage war RV Gärtringen gegen RMC Stein schon unter Druck und man war bei Standards wie Eckbällen erfolgreich, aber beim Steiner Tempospiel oft in Notlage, mit 3:3 trennte man sich leistungsgerecht. SV Ehrenberg kam auch in seinem 2. Spiel im Angriff nicht durch und sah gegen RVS Obernfeld ständig im Rückstand liegend wie der Verlierer aus. 45 Sekunden vor Schluß bei 4:2-Führung für RVS Obernfeld bekam Mike Schroeter binnen 5 Sekunden aus einer Spielszene heraus zunächst die gelbe und dann die gelb/rote Karte. SV Ehrenberg hätte das Spiel wohl nicht mehr gekippt, aber das folgende 5:0 für RVS Obernfeld brachte für die Eichsfelder genau die 3 Bonustore, die gegenüber RV Gärtringen später von Vorteil waren. Für RMC Stein folgten die bereits erwähnten bittersten 70 Spielsekunden der gesamten Saison. Sehr viel Mühe hatte RV Gärtringen bei seinem Pflichtdreier gegen SV Ehrenberg (2:1). RVS Obernfeld verschaffte sich mit 3:0-Führung, später zum 3:2 den für das Finalspiel vorentscheidenden Dreier gegen SV Eberstadt zum Nachteil von RV Gärtringen (Tordifferenz 6 Tore) und RMC Stein, das auf das Finalspiel nur noch hoffen konnte, wenn man gegen SV Ehrenberg mit 7 Toren Unterschied gewinnt und RV Gärtringen und RVS Obernfeld unentschieden spielen. Mit 8:2 Toren konnten die Franken zwar gegen SV Ehrenberg gewinnen, aber es blieb beim Spiel um Bronze. Ohne ins offene Messer zu laufen, taktierte RVS Obernfeld gegen RV Gärtringen und vermied eine hohe Niederlage.