Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Deutscher Meister 2014 im 5er: SG SV Eberstadt/RMSV Klein Gerau

Es bleibt dabei: eine Deutsche Meisterschaft im 5er Hallenradball ist nichts für schwache Nerven. Schon oft gab es um den Titel Entscheidungsspiele oder 7-Meter-Schießen. Das Jahr 2014 mit den 38. Meisterschaften im 5er Hallenradball in Backnang geht an Spannung und Dramatik sicher in die Geschichte ein. Jetzt waren sogar 3 Mannschaften am Ende der 10 Finalspiele punktgleich und so recht nach dem Geschmack des Ausrichters RSV Waldrems, der mit dieser Meisterschaft sein 100-jähriges Vereinsjubiläum feierte, war der RSV neben Titelverteidiger RSG Ginsheim und SG SV Eberstadt/RMSV Klein Gerau dabei. Am Ende siegte erstmals eine SG, die Südhessen waren erst im Vorjahr aufgestiegen. Die Truppe spielte mit Ralf Hoffmann im Tor sowie Jens Krichbaum, Christian Heß, Patrick Scheid, Marco Rossmann, Felix Scholz und Rene Gerbig. Nach dem Titelgewinn im 2er Radball in Denkendorf holten Jens Krichbaum und Marco Rossmann in der SG-Truppe sogar das Double, im Radball äußerst selten (zuletzt schafften das die Steinmeier-Zwillinge 1988 mit RSV Tempo Lieme und 2000 die Gebr. Lomuscio mit RV Gärtringen). Stolz zeigte sich aber auch Hessens Landesfachwart Rolf Velten, denn sein Landesverband Hessen hat nun mit 17 Meistertitels wieder die alleinige Länderführung vor dem LV Württemberg (16) übernommen.

Für das DM-Finale hatten sich 5 Teams aus Hessen und Württemberg qualifiziert, die ein Finale auf Augenhöhe spielten. Jedes Spiel war hart umkämpft, das zeigen auch die knappen Endresultate, kein Team erzielte pro Spiel mehr als 2 Tore. RSV Waldrems, RSG Ginsheim und die SG Eberstadt/Klein Gerau blieben gegen die restlichen Konkurrenten RTK Krofdorf und RC Oberesslingen siegreich, lediglich der Titelverteidiger RSG Ginsheim gestattete den Krofdorfern überhaupt einen Gegentreffer. Der Meister des Jahres 2012 RC Oberesslingen blieb nach dem 0:2 gegen RTK Krofdorf in allen 4 Spielen ohne eigenen Treffer und belegte bei ihrem 10. Finale fast schon traditionell Platz 5 (das 7. Mal). RTK Krofdorf (Meister bei der Premiere anno 1977) holte sich Platz 4. Dramatik pur dagegen bei den 3 Medaillengewinnern SG Eberstadt/Klein Gerau, RSG Ginsheim und RSV Waldrems. Nach 9 Spielen war die SG mit 8 Punkten bereits fertig und man hatte jeweils remis gegen RSG Ginsheim (1:1) und RSV Waldrems (2:2) gespielt. Die SG hatte den Titel nicht mehr selbst in der Hand und konnte eigentlich hinter der Bande zuschauen, welcher Sieger der letzten Begegnung RSG Ginsheim gegen RSV Waldrems sich das Trikot abholt. Zudem war bei einem unentschieden dieser beiden Kontrahenten auch klar, daß ab 3:3 ebenfalls der Titel weg gewesen wäre. Aber die RSG Ginsheim rettete die 1:0-Pausenführung nicht über die Zeit und RSV Waldrems gelang der 1:1-Ausgleich. Mit diesem Resultat waren alle 3 Teams bei 8 Pluspunkten nach den Finalspielen und die direkten Begegnungen gaben den Ausschlag (alle 3 Teams hatten 2 Pluspunkte, RSG Ginsheim 2:2 Tore, SG und RSV Waldrems jeweils 3:3 Tore). Es gilt die Spielregel „mehr geschossene Tore“ und da war die RSG Ginsheim unterlegen. So bitter wie es ist: Staffelsieger und die gesamte Saison ungeschlagen, dennoch „nur“ die Bronzemedaille für die Truppe um Kapitän Roman Müller.

Fällig war nun das Entscheidungsspiel über 2 x 5 Minuten zwischen der SG Eberstadt/Klein Gerau und dem RSV Waldrems, so recht nach dem Geschmack des Ausrichters. Wird es wieder ein Heimtitel für den RSV wie 2003 ? Die Nerven lagen blank, ein Spiel auf Augenhöhe und am Ende war beim 1:1 noch immer kein Meister gefunden, RSV Waldrems mußte die letzten Sekunden sogar in Unterzahl spielen, weil ein Spieler von der Reservebank in der Spielfläche war. Die Entscheidung mußte nun das 7-Meter-Schießen bringen, der 5. Titel für den RSV oder erstmals eine Spielgemeinschaft ?

Erster Schütze für die SG: Felix Scholz: verschossen

Erster Schütze für Waldrems: Marcel Schüle vorn halbe Höhe gehalten

Zweiter Schütze für die SG: Marco Rossmann, Tor hinten flach

Zweiter Schütze für Waldrems: Martin Frey: auf Mann gehalten

Dritter Schütze für die SG: Jens Krichbaum: Traumtor Unterkante Latte hinten, der Titel.