Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann

Österreich jetzt beste Weltcup-Nation

Ist diese Feststellung wegweisend für die nächsten Jahre im Welt-Radball? Beim 5. diesjährigen Weltcupturnier in Kunstat/Tschechien (Svitavka) ging der Sieg erneut nach Österreich, genauer gesagt an Patrick Schnetzer und Markus Bröll (RC Höchst I). Das 1. Spiel gegen Ex-Weltmeister RV Winterthur (Peter Jiricek und Marcel Waldispühl) sollte später auch das letzte Spiel sein. Dieses Finalspiel gewannen die Vorarlberger nach 2:2 beim Seitenwechsel am Ende mit 7:4 Toren, weil man in der Lage war, das Tempo über volle 14 Minuten zu halten. Für das zum Jahresbeginn neu gebildete Duo ist es nach St. Pölten der 2. gemeinsame Weltcupsieg. Markus Bröll feierte in seinem 26. Weltcup den 5. Turniersieg, bei dem knapp 20-jährigen Patrick Schnetzer ist es beim 18. Turnier bereits das 8. mal Platz 1. Damit hat Österreich im 102. Weltcup seit 2002 mit 30 Siegen Deutschland mit 29 Erfolgen abgelöst, wobei der RC Höchst allein 28 mal ganz oben auf dem Stockerl stand. Mit dem Sieg im Finalspiel hat Patrick Schnetzer gleichzeitig seinem alten Partner und Lehrmeister Dietmar „Didi“ Schneider den Rekord mit 15 Siegen gegenüber Peter Jiricek (RV Winterthur) gerettet, der es in 54 Teilnahmen auf 14 Erfolge gebracht hat.

Der einzige Vertreter des BDR, RVS Obernfeld mit Andre und Manuel Kopp, bestritt sein 9. Turnier und hatte in seiner Vorrundengruppe durchaus Probleme, das Halbfinale zu erreichen. Gegen SC Svitavka II, das im gesamten Turnier die wenigsten Gegentore kassiert hat, mühte man sich zum 2:0-Erfolg, der erst in der 2. Hälfte sichergestellt wurde. Gegen RV Dornbirn gab es wie in Großkoschen wieder ein mitreißendes Duell, am Ende ging das Match mit 3:3 leistungsgerecht aus. Trotz einer 2:1-Pausenführung verlor RVS Obernfeld gegen Tschechiens Serienmeister Favorit Brünn knapp mit 5:4 Toren und stand vor dem Halbfinal-Aus. Erst der 7:2-Sieg über RMC Mosnang brachte den Gruppenplatz 2, begünstigt dadurch, daß RV Dornbirn vorher gegen die Eidgenossen aus Mosnang verloren hatte. Etwas überraschend ging Favorit Brünn völlig ohne Punktverlust auf Rang 1 durch die Vorrunde.

In der anderen Vorrundengruppe standen sich die eigentlichen Tagesfavoriten gegenüber. RC Höchst I fertigte den Ex-Weltmeister aus Winterthur recht hoch mit 7:1 Toren ab. Im Spiel gegen VCE Dorlisheim drohte eine Überraschung, denn bei Halbzeit führten die Elsäßer 3:2. Als dann aber der Ausgleich fiel, war der Bann gebrochen und am Ende hieß es standesgemäß 7:4 für RC Höchst I. Dagegen hatte der RV Winterthur Mühe, denn gegen SNA Gent gab es nur eine 4:4-Punkteteilung und das bedeutete, dass nach der Vorrunde diese beiden Teams punktgleich waren. Das Penalty-Schiessen gewannen die Eidgenossen und sicherten sich den Platz im Halbfinale, in dem erstmals nach vielen Jahren wieder alle 4 Topp-Nationen mit einer Mannschaft vertreten waren.

Im 1. Halbfinale standen sich RC Höchst I und RVS Obernfeld gegenüber. Wie kürzlich beim Turnier in Eberstadt gab es ein Spiel auf Augenhöhe, das mit 2:2 in die Pause ging. Am Ende hatte RC Höchst I auch hier denkbar knapp mit 4:3 Toren die Nase vorn und zog in Finalspiel ein. Alte Bekannte trafen sich im 2. Halbfinale mit RV Winterthur und Favorit Brünn. Mit 3:3 ging es auch hier unentschieden in die Pause, aber bei der Schweizer Führung spürte man, daß Brünn in der Vorrunde zu viele Körner gelassen hatte und demzufolge den 7:5-Sieg der Eidgenossen nicht mehr vermeiden konnte. Im kleinen Finale zwischen RVS Obernfeld und Favorit Brünn war das Spiel lange Zeit offen, aber die Eichsfelder konnten nun das Ergebnis der Vorrunde von 5:4 nun für sich entscheiden und damit den 3. Platz absichern.

Mit 2x Platz 1 und 1x Platz 2 haben nun Patrick Schnetzer und Markus Bröll vom Weltmeister RS Altdorf bei 145 Rankingpunkten das Leadertrikot übernommen.