Es ist wie verhext beim RSV Tollwitz I. Im Vorjahr gewinnt man die Punktspielrunde, richtet die Premiere des Bundespokalfinales im Männer-Radpolo aus, Sieger wird der RSV Kostheim, für RSV Tollwitz bleibt Platz 2. Im 2. Jahr des Bestehens dieser neuen Hallenradsportart wird der RSV Tollwitz I wieder Staffelsieger und richtet auch das 2. Finale aus. Der erhoffte Pokal wandert auch hier in die Fremde, genauer gesagt nach Franken zum RC Wendelstein I.

Auch in diesem Jahr hatte der Ausrichter RSV Tollwitz wieder einen tollen Finalrahmen parat, Programmdruck mit diversen Grußworten aus Politik und Sport zuhauf. Die Politiker fehlten allerdings in diesem Jahr komplett, sie warben sicher noch um die letzten Stimmen zur Bundestagswahl, die Prominenz aus dem sportlichen Bereich aus nah und fern hatten offensichtlich andere Termine. Lediglich der Ortsbürgermeister von Tollwitz Hartmut Otto hielt eine Rede.

Sportlich hatten sich 6 Teams der Punktspielrunde für dieses Finale qualifiziert. Da Pokalverteidiger RSV Kostheim sich während der Saison abmeldete, blieben alle verbliebenen 6 Teams übrig und starteten den Wettbewerb bei 0 Punkten. Es waren zwar RSV Tollwitz I und RC Wendelstein I die klaren Favoriten, jedoch waren die Vorzeichen für RSV Tollwitz I alles andere als positiv. Rüdiger Uhlirsch ist schon seit Monaten am Schußarm gehandikapt und Jörg Schüßler kam erst wenige Stunden vor dem Spieltag von einem mehrwöchigen Aufenthalt aus China zurück. Der Punktspielzweite nutzte also die Gunst der Stunde und beherrschte das Teilnehmerfeld recht deutlich. RSV Tollwitz I dagegen hatte in jedem Spiel seine Probleme, war nur in einem Spiel bei Halbzeit überhaupt in Führung (wenn nur die Halbzeitresultate gezählt hätten, wäre RSV Tollwitz II Pokalzweiter geworden). In der 2. Hälfte konnte RSV Tollwitz I das Spiel noch drehen, nur gegen RKB Wetzlar gelang dieses nicht ganz, denn beim 4:4 waren 2 Punkte weg. Das bedeutete für das finale Spiel des Wettbewerbs zwischen RC Wendelstein I und RSV Tollwitz I, das die Männer aus Franken schon mit einem unentschieden sich den Bundespokalsieg sichern können. Die Entscheidung fiel praktisch bereits nach wenigen Minuten zugunsten von RC Wendelstein I, das mit 3:1 Toren schon in die Pause ging. Diesen relativ sicheren Vorsprung ließ sich das Jürgen-Duo auch in den 2. sieben Minuten nicht mehr nehmen und holten sich den Titel mit einem 7:5-Erfolg.

Den 3. Rang sicherte sich der RKB Wetzlar, der die 3 ersten Spiele in Stammbesetzung Thomas Bottelberger und Alexander Klees antrat. Für die beiden letzten Spiele mußte Bottelberger durch Sascha Henkel ersetzt werden und schon entführte man mit 4:4 gegen RSV Tollwitz I den letztlich entscheidenden Punkt zum Bronzeplatz, der später gegen RC Wendelstein II mit 5:3 Toren abgesichert wurde. Hier konnte RC Wendelstein II keine Schützenhilfe für die eigene Dritte liefern, die dadurch auf den undankbaren 4. Rang abrutschte. RSV Tollwitz II vergab überwiegend in Halbzeit 2 eine bessere Platzierung als Platz 5 vor dem RC Wendelstein II.