Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Machtdemonstration der Bundesligisten im Pokal

Ohne Überraschungen verliefen die beiden Halbfinalspieltage im Radball Deutschlandpokal Elite. Die Teams der 1. Radball-Bundesliga eliminierten an den beiden ausgelosten Spielorten Ehrenberg und Leipzig die restlichen im Wettbewerb verbliebenen Mannschaften aus der 2. Bundesliga. Der RC Oberesslingen I hatte seine Teilnahme in Leipzig verletzungsbedingt bereits vorher abgesagt. Die nächstfolgenden Mannschaften aus der Viertelfinalgruppe wie RSV Waldrems I und RVI Ailingen II hatten auf einen Einsatz verzichtet. So spielte die Leipzig-Gruppe nur mit 5 Mannschaften, also schied dort nur eine Mannschaft aus. Es ist jetzt fast eine Wiederholung des Pokalfinales vom Vorjahr in Gärtringen, denn die dortigen Plätze 1 bis 7 sind jetzt beim Finale am 18.03.12 in Ehrenberg wieder am Start, nur die damalige Nr. 8 RKV Denkendorf wird in diesem Jahr ersetzt durch KSC Leipzig. Die Generalausschreibung sagen für das Finalturnier, das nach Europacupmodus gespielt wird, daß die Halbfinaltagessieger RVS Obernfeld I und RV Gärtringen I als Gruppenköpfe gesetzt sind und die restlichen 6 Mannschaften frei dazu gelost werden.

In Leipzig waren also nur  5 Teams am Start, von denen 4 ins Finale kamen. Der Ex-Weltmeister RV Gärtringen legte gegen RKV Denkendorf eine starke 1. Halbzeit mit der 5:0-Führung hin und ließ dann nichts mehr anbrennen. Das Prestigeduell KSC Leipzig gegen RSV Zscherben I sicherten sich die Messestädter mit 4:2 Toren, erleichtert dadurch, weil man ständig in Führung lag und von da her nichts riskieren mußte. Der SV Eberstadt musste den fingerverletzten Jens Krichbaum ersetzen, Bruder Holger vertrat ihn an der Seite von Neuzugang Marco Rossmann. Die beiden gelernten Feldspieler (Marco spielte im Tor) machten eine ordentliche Figur und holten gegen RKV Denkendorf mit 7:2 Toren einen sicheren Dreier. Mit 2 Niederlagen im Gepäck deutete schon vieles auf RKV Denkendorf, die auszuscheiden drohten. Verstärkt wurde dieser Eindruck dadurch, daß sich überraschend RSV Zscherben I mit 5:2 Toren gegen RV Gärtringen I mit 3 Punkten eine gute Position verschaffte. Beim 3:3 zwischen Leipzig und Eberstadt holten beide Teams ihren 4 Pluspunkt und blieben vorn. RKV Denkendorf war nun gefordert und mit 4:3 Toren erkämpften sie sich die vorübergehende Punktgleichheit mit RV Gärtringen und RSV Zscherben I, allerdings mit einer schlechten Tordifferenz. Mit dem 3:2-Erfolg über SV Eberstadt übernahm RV Gärtringen nun die Führung und war praktisch durch. RKV Denkendorf hatte nun die letzte Chance zum Finale, es mußte allerdings ein Sieg über KSC Leipzig her. Bis zum Seitenwechsel (2:3) war noch Hoffnung vorhanden, aber am Ende war die Niederlage mit 3:6 Toren perfekt und der Wettbewerb damit entschieden. Das finale Spiel zwischen RV Gärtringen und dem Ausrichter KSC Leipzig sollte die Entscheidung um den Tagessieg bringen und hier war bei Leipzig schnell die Luft heraus und man ging hoch mit 0:7 Toren unter.

In Ehrenberg standen sich 4 Bundesligisten und 2 Zweitligisten gegenüber. Die Frage war also, kann ein Team der 2. Liga einen Kontrahenten aus der Eliteliga aus dem Wettbewerb kicken? Bei RSV Zscherben II war das schon weniger möglich, denn der Oberligaspieler Felix Scholz musste Norbert Seils ersetzen. Der heimische Anhang war aber auch gespannt, wie sich der Deutsche Meister SV Ehrenberg nach dem verpatzten Bundesligastart jetzt präsentiert. Zweifel, daß die WM-Reservemannschaft RVS Obernfeld I, der Deutsche Meister SV Ehrenberg und der Europa-Cup-Sieger U 23 RMC Stein das Finale verpassen würde, bestanden eigentlich nie. So kam es dann auch, wobei RVS Obernfeld I sehr stark aufspielte. In den Spielen gegen die eigene Zweite, RSV Zscherben II und RSG Ginsheim gab es in 42 Minuten Spielzeit nur einen Gegentreffer, bei 11 eigenen Erfolgen. Das machte SV Ehrenberg fasst in einem Spiel gegen RSVZscherben II beim 10:4, aber schon hier zeigte es sich, daß der Meister mangels Training seit dem Weltcupfinale in Mücheln Anfang Dezember 2011 noch nicht in Form ist. Gegen den Zweitligisten aus Zscherben gab es zunächst einen 0:2-Rückstand, der bis zur Halbzeit zum 4:3 gewandelt werden konnte, ehe in der 2. Hälfte der Weg frei war. In jedem Spiel war bei SV Ehrenberg bis zum Seitenwechsel eng (1:1 gegen RSG Ginsheim, 3:2 gegen RMC Stein, 2:1 gegen RVS Obernfeld II) ehe die Siege später abgesichert wurden. Nur gegen RVS Obernfeld I, als es um den Tagessieg ging, war schon früh mit dem 2:6-Rückstand bei Halbzeit die Luft heraus. Gegen so einen Gegner muß man schon Toppform mitbringen, um das Spiel noch zu biegen, aber es „musste“ an diesem Tage ja nicht sein. RMC Stein war nach dem knappen 3:2 über RSG Ginsheim und dem folgenden 7:5-Erfolg gegen RVS Obernfeld II mit 6 Pluspunkten durch. Wackelkandidat für die Nr. 4 im Finale war Cup-Verteidiger, der allerdings in neuer Besetzung noch in der Findungsphase sich befindet. Gegen RMC Stein, SV Ehrenberg und RVS Obernfeld hielt man mit, aber am Ende gab es doch knappe Niederlagen. Mit dem zwischenzeitlichen 7:7 zwischen RSV Zscherben II und RVS Obernfeld II nach 4:1-Führung für Zscherben war klar, daß die RSG Ginsheim gegen beide Zweitligisten nicht verlieren darf. Der 6:3-Erfolg gegen RSV Zscherben II wurde erst in der 2. Halbzeit gesichert, aber dennoch durfte gegen RVS Obernfeld II nicht verloren werden. Voll konzentriert legten die Südhessen schon bis zur Pause mit 5:1 den Grundstein zum späteren klaren 7:2-Sieg.