Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

SG Bolanden/Hechtsheim Aufsteiger, Gruppe 2 in der Warteschleife

Gruppe 1 in Münster, wo 3 Teams nahezu gleichwertig waren, während Hannover altersbedingt keine Chance hatte. Münster mit den ehemaligen Meisterspielern Olaf Wille und Willi Sattler hatte große Aufstiegsambitionen und legte gegen Hannover mit 4:0 bis zur Halbzeit schon den Grundstein zum Erfolg. Das klare 5:0 war letztlich nie gefährdet. Im direkten Spiel Baunatal gegen die SG Bolanden/Hechtsheim konnten schon die Weichen gestellt werden, die Nordhessen waren durchweg feldüberlegen, die SG aus der Deckung heraus mit Gebhard und den Ex-Weltmeister Christian Heß über die pfeilschnellen jungen Spieler aus Bolanden mit Kontern gefährlich. Es schien ein typisches 0:0-Spiel zu werden, aber Mergel schaffte 5 Minuten vor Schluss per Konter mit Glück gegen den hinteren Innenpfosten das siegbringende 1:0.

Spiel Nr. 3 konnte bereits die Vorentscheidung bringen, denn die SG und Münster hatten ja ihre Auftaktspiele gewonnen. Es wurde um jeden Ballbesitz gekämpft, wobei die Härte auch teilweise übertrieben wurde. Die SG Bolanden/Hechtsheim konnte mit 1:0 in Führung gehen und schien die Sache im Griff zu haben. Mit dem 1:1-Ausgleich 5 Minuten vor Schluss wurde das Spiel dramatisch. Dieser Treffer fiel per Weitschuss aus gut 20 Metern Entfernung, niemand fühlte sich für die Flugbahn zuständig, der Ball tropfte im Strafraum nochmals auf und war plötzlich über dem Vorderrad des Keepers drin. 80 Sekunden später nahm sich Christian Heß in eigener Hälfte den Ball und startete ein sehenswertes Solo bis in den gegnerischen Strafraum, zog dort von der Seite nach innen und markierte halbhoch vorn das 2:1. Spannung pur dann 70 Sekunden vor Spielende: 7-Meter-Ball für Münster und 2-Minuten-Strafe für die SG. Willi Sattler, Sicherheit in Person, trat an und … scheiterte am Bolandener Keeper, der das Loch hinten zu machte. Dennoch verlor die SG den Faden, Olaf Wille wurde im Strafraum 7-Meter-würdig gefoult, aber es gab Ausball. Aus dem gesamten Wirrwarr folgte eine weitere 2-Minuten-Strafe für die SG, also Unterzahl 3 gegen 5, aber es waren nur noch 8 Sekunden auf der Uhr. Münsters Torwart kam mit nach vorn, aber der fällige Freischlag für Münster 10 Meter vor dem Tor war wenig durchdacht. Er landete genau auf dem Vorderrad von Hess, der aus seinem Strafraum richtig Münster-Tor knallte und mit einem sehenswerten Sprint über 40 Metern erwischte Wille den Ball noch Zentimeter vor der eigenen Torlinie.

Baunatal tat sich beim 3:0-Pflicht-Sieg über Hannover schwer, denn die Niedersachsen hatte teilweise gute Chancen zu eigenen Torerfolgen vertan.

Gegen Hannover brauchte die SG zum Aufstieg nur noch ein unentschieden, Hannover hatte zudem den Nachteil, jetzt nach kurzer Pause direkt wieder antreten zu müssen. Hoffnung bei Münster und Baunatal keimte auf, als Hannover nach 4 Minuten überraschend 1:0 in Führung gehen konnte. Aber nach 8 Minuten profitierte die SG von einem nicht geahndeten Offensivfoul zum 1:1 und von da an war der Weg zum Aufstieg frei. Mit schnellem Kombinationsspiel gelang bis zum Seitenwechsel die verdiente 4:1-Führung und das Spiel war gelaufen.

Das 1:1 zwischen Baunatal und Münster war dann für den Aufstieg schon bedeutungslos und hatte nur noch statistischen Wert.

 

Aufsteiger mit 11 Wochen Verzögerung: RSV Waldrems II

Die Gruppe 2 des Aufstiegsfinale zur 5er Bundesliga im Hallenradball stand von vorn herein unter einem unglücklichen Stern. Zunächst war zum geplanten Termin am 07.07.12 kein Ausrichter zu finden. Dann war ein Ausrichter vorhanden, jedoch dann die Kommissäre anderweitige Verpflichtungen. Also wurde der komplette Spieltag mit den qualifizierten Teams RSV Waldrems II, RVW Naurod, RVI Ailingen und SG Köln-Stammheim/St. Hubert auf das Wochenende 22./23.09.12 verschoben. Erst vor 14 Tagen wurde der Sonnabend, 22.09.12 festgelegt und der Spielort Ginsheim (Ausrichter RVW Naurod) veröffentlicht. Dieser Termin passte dem Ex-Bundesligisten RVI Ailingen nicht in den Terminplan, also wurde die Mannschaft zurückgezogen. Wenige Tage vor dem Spieltag gab es auch von der SG Köln-Stammheim/St. Hubert eine Absage. Nachrücker aus den ausgeschiedenen Teams des Halbfinale wie bei Klein Gerau möglich gab es wegen Desinteresse nicht. Also blieb es bei nur 2 Mannschaften, sprich ein einziges Spiel um den Aufstieg zwischen RSV Waldrems II und dem ehemaligen Rekordmeister RVW Naurod. RSV Waldrems hatte zwar in der Bundesliga mit einer jungen Mannschaft das DM-Finale verpaßt, aber in der 2. Besetzung spielte fast original die Deutsche Meistermannschaft des Jahres 2007 für RSV Waldrems und diese routinierte Truppe siegte mit 4:2 Toren und durfte mit nur einem Spiel den Aufstieg feiern. Damit ist der RSV Waldrems der einzige Verein, der 2013 mit 2 Mannschaften im Oberhaus vertreten ist. Bitter aber für einige Zuschauer, die nicht um 14.00 Uhr in der Halle waren, denn sie standen später vor bereits verschlossener Halle.