Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

  

Titelverteidiger SV Ehrenberg feiert Staffelsieg

Mit einem brisanten 6. Spieltag mit der Spitze in Obernfeld und dem Kampf gegen den Abstieg in Großkoschen wurde die Bundesliga-Saison 2011 beendet. Der Deutsche Meister SV Ehrenberg verdrängte mit dem erwarteten 4 Siegen und damit dem Zugewinn von 12 Punkten nun doch noch den shooting-star der Saison RMC Stein von der Tabellenspitze. Auch der Weltmeister RV Gärtringen I holte diese optimale 12 Pluspunkte und zog auch noch an RMC Stein vorbei auf Rang 2. Trotzdem muß man dem ehemaligen Junioren-EM Gerhard und Bernd Mlady ein hohes Lob aussprechen, denn mit ihrer spektakulären Spielweise, voll auf Angriff getrimmt, haben sie die Liga so richtig aufgemischt. Ins Final-Five-Rennen kommen auch Pokalsieger und Vize-Europacupsieger RSG Ginsheim und RVS Obernfeld, während die Deutschen Meister vergangener Tage wie SV Eberstadt (Meister 2006 und 2007) und RSV Zscherben (Meister 2009) auf der Strecke geblieben sind. Die „Turtles“ Holger und Jens Krichbaum haben sogar angekündigt, ihre Laufbahn mit den verbliebenen Starts im Radball-Weltcup am Ende des Jahres zu beenden.

In der alten Radballhochburg Großkoschen ging es vornehmlich um den Klassenerhalt. Natürlich war hier der Meister 2010 und aktuell Weltcup-Führende SV Ehrenberg die herausragende Mannschaft und alle Abstiegskandidaten wurden mit mindestens 3 Toren Differenz besiegt. Man konnte sich ausrechnen, daß bei 12 Pluspunkten der Staffelsieg möglich ist, denn RMC Stein hatte ja ein enorm schweres Restprogramm. Im Focus stand jedoch der Abstiegskampf und hier mittendrin das Heimteam des RSV Großkoschen. Nach der eingeplanten, allerdings zu hohen Niederlage gegen SV Ehrenberg zitterte das Publikum mit, denn mit großem Kampfgeist startete RSV Großkoschen eine Aufholjagd mit dem Sieg gegen Mitkonkurrent RSV Waldrems, das vorher schon den Abstiegsplatz Nr. 10 mit dem 4:3-Erfolg über RC Oberesslingen mit dem Aufsteiger RKV Denkendorf getauscht hatte. Der letztlich ausschlaggebende Faktor im Kampf gegen den Abstieg wurde allerdings der RSV Zscherben. Im Vorjahr war man infolge Autopanne nicht am Spielort des 6. Spieltags angekommen und auch in diesem Jahr war der 6. Spieltag „uninteressant“, nach oben und nach unten ging nichts mehr. Sven Broedel wurde durch den Oberligaspieler Felix Scholz ersetzt und in dieser Besetzung fielen die Dreier für RC Oberesslingen (6:5) und RSV Waldrems (7:2) wesentlich leichter als wenn RSV Zscherben in Stammbesetzung bespielt hätte. So konnte RSV Großkoschen mit dem 4:3  gegen RKV Denkendorf (das damit abgestiegen war) die Lage nicht verbessern. Die letzte Chance blieb im letzten Spiel gegen RC Oberesslingen, aber es mußte mit 13 Toren Differenz gewonnen werden. Am Ende blieb trotz des erneuten 4:3-Erfolgs der enttäuschte Frust, mit stolzen 9 Pluspunkten mit der schlechtesten Tordifferenz punktgleich mit den geretteten RC Oberesslingen (nach dem 3. Aufstieg erstmals die Klasse gehalten) und RSV Waldrems nun doch in die 2. Liga gehen zu müssen.

Bemerkenswerte Spiele gab es in Obernfeld. RSG Ginsheim schaffte es nicht, eine 4:1-Führung gegen RVS Obernfeld in den letzten 5 Minuten zum Sieg zu retten. Ein Torfestival besonderer Art dann zwischen Weltmeister RV Gärtringen und RMC Stein mit einem spektakulären 9:8, 17 Tore zweier Spitzenteams gegeneinander, das gibt es auch nicht alle Tage. RV Gärtringen II verabschiedete sich aus der Liga immerhin mit einem 5:1-Sieg über SV Eberstadt. Bei den Gebr. Krichbaum lief es ohnehin im Angriff nicht besonders gut, denn auch gegen RV Gärtringen I war beim 0:4 vorn nichts los. Wenigstens im vermeintlich letzten Bundesligaspiel verabschiedete sich der 2-fache Ex-Meister mit einem 7:6-Sieg über ihre möglichen Nachfolger vom RMC Stein. Zu alter Form fand Weltmeister RV Gärtringen I in den Spielen gegen Pokalsieger RSG Ginsheim beim 5:1 und gegen Pokal-Vize RVS Obernfeld beim 3:1 zurück.