Radballbericht von Heinz-Dieter Kuhlmann  

Die Joker-Einsätze haben gestochen

Die 3 Staffelsieger RSV Zscherben II (Nord), RV Hechtsheim (Mitte) und RV Langenschiltach (Süd) kennen nun ihre Gegner im Aufstiegsfinale anläßlich der DM 2011 in Erfurt. Es sind die BL-Absteiger des Vorjahres SV Nordshausen und KSC Leipzig sowie den Aufstiegsfünften aus 2010 LRV Cottbus. Was waren das im Vorfeld dieses Halbfinales in der neuen Iserlohner Radballheimstätte Ortlohnhalle für Diskussionen ! LRV Cottbus angelte sich für den langzeitverletzten Mario Bossan den Ex-Bundesligaspieler (für Iserlohn und Gärtringen) und Co-BDR-Juniorentrainer Lars Wegmann. Da Jan Pannach schon lange in Iserlohn als Gast trainiert, fast schon eine logische neue Paarung. In der Kritik stand der Einsatz des Erstligaspielers Sven Broedel (in dieser Saison für RSV Zscherben im Einsatz) jetzt in der 2. Liga für seinen neuen Verein KSC Leipzig, nachdem er die sperrfreie Wechselzeit im Juli genutzt hat. Der KSC Leipzig hat hier eine Regelmöglichkeit genutzt, die dem RC Oberesslingen II (Verstärkung durch die eigene 1. Mannschaft, deren Saison ebenso wie RSV Zscherben beendet ist) nicht möglich war, weil hier kein Vereinswechsel vorliegt.

Klar war, daß die Nerven und das Glück an diesem Tage die Entscheidung bringen wird, denn alle 6 Teams lagen sportlich nah beieinander. So bereits im Spiel 1 zwischen Nordshausen und dem Heimteam Iserlohn. Die Sauerländer waren mit Standards wie Eckball erfolgreich, Nordshausen mit hoher Chancenauswertung, fast schon logisch: 4:4 zwischen den alten Kontrahenten aus der Mitte-Staffel. Das passierte auch bei den beiden Süd-Vertretern aus Ailingen und Langenschiltach: 1:1 – keine Mannschaft spielte offensiv. Weil sich im ersten Spiel Cottbus erst noch abstimmen musste, nutzte Leipzig die Gelegenheit zum ersten Dreier des Tages. Im Spiel Iserlohn gegen Ailingen sah Iserlohn beim Spielstand von 3:1 wie der sichere Sieger aus, aber Leichtsinn wurde bestraft, per Dropp-Kick von Sven Braunger und per Freischlag machte Ailingen den Ausgleich und verschoss sogar noch einen 4-Meter-Ball. Mit der besseren Harmonie im Zusammenspiel und mit Routine brachte Nordshausen den enorm wichtigen Sieg über Leipzig mit 4:3 Toren über die Bühne. Im Spiel gegen Oberesslingen hatte sich Cottbus jetzt in der Abwehr besser abgestimmt und schaffte den 4:2-Sieg. Nordshausen hatte das Match gegen Ailingen jederzeit im Griff und stand nach 3 Spielen bei 7 Pluspunkten blendend da. Iserlohn hatte die besseren Eckbälle gegen ihre „Trainingspartner“ aus Cottbus und schaffte den 1. Tagessieg und vorübergehend Platz 2. Auch der RC Oberesslingen holte den 1. Sieg knapp mit 3:2 Toren über Leipzig und brachte sich in eine gute Ausgangsbasis. Cottbus hatte die Situation erkannt und legte gegen Ailingen furios los. Nach dem 5:1-Zwischenstand war der Widerstand bei Ailingen gebrochen und mit 13:1 schaffte Cottbus für die Tordifferenz einen „Bonuspunkt“. Geprägt von diversen strittigen Situationen kippte Nordshausen einen 1:2-Rückstand zum eigenen 3:2-Sieg über Oberesslingen und war damit durch. Schon nach 3 Sekunden war Iserlohns Spiel gegen Leipzig praktisch verloren, denn mit dem Anspiel gab es bereits eine Fehlabgabe, die Dreyhaupt zum 1:0 verwertete und diesen Rückstand für Iserlohn immer hinterher und verkrampfte dabei mehr und mehr. Mit mehr Biss schaffte Cottbus gegen das bereits qualifizierte Nordshausen den notwendigen Sieg und damit Platz 2. Auf Rang 3 folgte Leipzig mit dem 6:3 über die Braungers, bei denen jetzt die Luft heraus war. Die Entscheidungen waren gefallen, das letzte Spiel zwischen Iserlohn und Oberesslingen konnte locker runter gespielt werden.