Spielberichte A-Gruppe von Heinz-Dieter Kuhlmann

Schweiz – Frankreich 3:1 (1:1) Kommissär Grünenwald GER

War das der Titelfavorit hier in Stuttgart? Dieses Spiel lief völlig am Titelverteidiger Schweiz vorbei. Klar war, daß die Franzosen hier nicht blind auf Angriff spielen werden und so begann das 1. A-Gruppen-Match auch. Aus dem gewonnenen Anspiel blieb Frankreich mehr als 2 Minuten allein im Ballbesitz. Die Schweiz wartete auf Fehler und erst in der 3. Minute spielten Jiricek-Waldispühl mit. Aber kein Pass kam an und schon war der Ballbesitz wieder weg. Es kam zur überraschenden Führung per Eckball zum 1:0 für Frankreich. Aus dem Anspiel heraus konnte Jiricek zwar sofort zum 1:1 ausgleichen, aber zur erwarteten Überlegenheit kam es nicht. 3 Eckbälle der Schweiz und 2 Freischläge aus guten Positionen verfehlten sogar das Tor. 1:1 beim Seitenwechsel war schon ein Achtungszeichen. Trainer Petr Jiricek appellierte an mehr Konzentration bei eigenem Ballbesitz, aber zunächst blieb der Weltmeister 2009 alles schuldig. Bei einem Antritt rutschte Marcel Waldispühl von seiner Pedale und der Weitschuss von Bauer landete am Schweizer Torpfosten. Lag hier wirklich die 1. Sensation in der Luft? Kommissär Grünenwald mahnte mehrfach die Franzosen, auf Angriff zu spielen, aber diese blieben ihrer Linie treu. Erst 52 Sekunden vor Schluss spielte Jiricek seinen Partner gut 4 Meter vor dem gegnerischen Tor frei und Marcel Waldispühl verwandelte zum erlösenden 2:1. Als Frankreich voll auf Angriff ging, konterte Jiricek 5 Sekunden vor Ende zum Endstand von 3:1. Fazit: Die Schweiz völlig verkrampft und Frankreich mit großer taktischer Disziplin.

Deutschland – Belgien 3:1 (7:3) Kommissär Sintitsch AUT

Der erste Auftritt von Deutschland, mit Spannung erwartet. Uwe Berner und Matthias König profitierten sofort von Unkonzentriertheiten der Belgier. Ecke und das 1:0 durch König, besser kann man nach 45 Sekunden nicht in den Wettbewerb starten. Am gegnerischen Strafraum nimmt Rik Deuvaert unnötig den Ball in die Hand. Die Folge 4-Meter-Ball für Deutschland und Berner verwandelt eiskalt zum 2:0 – und das nach 90 Sekunden! Super für das deutsche Team. Jetzt ist Belgien besser im Spiel und König lässt Deuvaert links durchfahren und dieser hämmert vorn ins Dreieck zum 1:2. Nun doch das schwere Spiel gegen Belgien ? Über 3 Minuten mehr abtasten als klare Torchancen. 25 Sekunden vor der Halbzeit nimmt sich Uwe Berner ein Herz und erzielt aus 8 Metern, für den Torwart verdeckt, das umjubelte und zur Halbzeit wichtige 3:1.  Aus dem Anspiel zur 2. Hälfte fährt Deuvaert links durch, passt zur Mitte zurück und dort ist König nicht zur Stelle und Baudu markiert das 2:3. Jetzt hilft das Publikum mit, denn man spürt, jetzt reift die Entscheidung dieses Spiels heran. 3 Minuten abtasten und dann gelingt Deutschland das 4:2. Berner täuscht von außen einen Schuss an, zieht den Ball zur Mitte und dort wartet König, der halbhoch vorn versengt. 2 Minuten vor Schluss gelingt König das 5:2, der Sack ist zu? 1.20 Min. vor Schluss passt König an der Bande nicht auf und Baudu ist schneller und aggressiver, spitzelt den Ball zum 3:5 in leere deutsche Tor. Aber das Spiel kippt nicht mehr, im Gegenteil, einen perfekten Angriff schließt Berner zum 6:3 ab und praktisch mit dem Schlusspfiff nach einer Ecke sogar noch das 7:3. Die 1. Hürde ist genommen.

Österreich – Tschechien 2:2 (1:1) Kommissär Bures SUI

Jeder in der Halle ist gespannt: wie schlägt sich der erst 17-jährige Patrick Schnetzer ? Die ersten Szenen zeigen, daß durch schnelles Zusammenspiel die Österreicher ins Spiel finden wollen. Die routinierten Tschechen dagegen verhalten sich eher abwartend und haben mit dieser Taktik Erfolg. Schnetzer ist auf seiner rechten Seite bei einem abgebrochenen Angriff vom Rad und gegen 2 Mann ist der „Feldspieler“ Didi Schneider im Tor machtlos gegen das 0:1 nach gut 2 Minuten. Der Funke des Selbstvertrauens zündet bei Schnetzer, als er einen Eckball direkt beim Torwarthünen Hrdlicka zum 1:1 verwandelt. Von da an wagt Schnetzer selbst Angriffe einzuleiten. Als er fast durch war, wird Schnetzer von Hason per Foul über die Bande gedrückt. Die Folge: gelbe Karte für Hason. Österreich wagt etwas mehr, aber die auf Konter wartenden Tschechen bleiben gefährlich. Lediglich noch zweimal Aussenpfosten durch Schnetzer springen heraus. 1:1 beim Seitenwechsel. Mit dem Anspiel zur 2. Hälfte kommen die Tschechen mit einem hohen Ball vor den österreichischen Strafraum, die Hand von Schnetzer zuckt heraus und per Dropp-Kick verwandelt er zur 2:1-Führung. Tschechien gelingt zwar per Eckball noch das 2:2, jedoch mit zunehmender Spieldauer scheinen sich die Teams innerlich auf diese Punkteteilung zu einigen. Nach einem Weitschuss, der knapp neben das AUT-Tor geht, sind die Fronten geklärt. Tschechien mit mehr Ballbesitz, aber zwingende Chancen gibt es nicht mehr. Eine gerechte Punkteteilung mit viel Luft nach oben.

Schweiz – Belgien 4:1 (3:1) Kommissär Prikryl (CZE)

Nach dem eher durchwachsenen Auftritt er Schweiz ist man gespannt, wie sich der Titelverteidiger jetzt gegen die Belgier präsentiert. Spielerisch klappt das Zusammenspiel der Eidgenossen besser, Belgien kommt kaum in vernünftige Schusspositionen, weil die Abgaben meistens unter dem Tretlager des Partners landen. Fast logisch, dass Standards wichtig sind. Nach 3 Minuten Eckball Schweiz und Marcel Waldispühl verwandelt direkt zum 1:0. 2 Minuten später erneut Eckball für die Schweiz, jetzt die Abgabe nach innen und dort verwertet Peter Jiricek zum 2:0. Damit sind die Fronten für dieses Spiel klar: Belgien muss kommen und die ohnehin in der Abwehr starken Schweizer warten ab. Sehenswert der Alleingang von Deuvaert, der links durchfährt, mit Körpertäuschung Keeper Waldispühl versetzt und zum 1:2 verkürzt. Der alte Abstand wird wieder hergestellt, als Waldispühl ein Querpass eiskalt hinten oben zum 3:1-Halbzeitstand versengt. Mit der sicheren Führung im Rücken spielt die Schweiz die 2. Hälfte mit Cleverness runter. Wenig kritische Situationen, selbst 3 Eckbälle bringen für Belgien nichts ein. Das Endergebnis stellt Jiricek 25 Sekunden vor Schluss her, als er in eine Abgabe der Belgier fährt. Um 11.16 Uhr übernimmt die Schweiz die vorübergehende Tabellenführung.

Österreich – Frankreich 8:1 (4:1) Kommissär Bures SUI

Schafft es hier Frankreich, wieder ein Spitzenteam zu ärgern? Österreich war gewarnt und wollte es von Anfang an, dass sich hier ein Nervenspiel entwickelt. Einen Antritt über links von Patrick Schnetzer konnte Feldspieler Stephane Bauer nicht stoppen und sein 1:0 brachte für Patrick Selbstvertrauen und Österreich schnell auf die Erfolgsspur. Sofort aus dem Anspiel spitzelt Dietmar Schneider dazwischen und macht das 2:0, erst 140 Sekunden gespielt. Einen „Dämpfer“ für die Leichtsinnigkeit bekommt Patrick Schnetzer, als er leichtsinnig einen Weitschuss ansetzt und Bauer bringt den abgewehrten Ball zum 1:2 unter. Aber schon 10 Sekunden später heißt die Antwort vom Team Austria 3:1 und Schnetzer legt sogar das 4:1 mit Alleingang unter die Latte nach. Bei Halbzeit sollte damit die Sache bereits gelaufen sein. Das 5:1 markiert Patrick Schnetzer wieder über links mit etwas Glück mit einem Roller über den Sattel von Keeper Frederic Doell. Damit ist früh das Spiel entschieden und weitere Treffer fallen in regelmäßigen Abständen zum 8:1. Frankreich schafft es nicht, sich im Angriff entscheidend bei Didi Schneider durchzusetzen.

Tschechien – Deutschland 3:2 (1:0) Kommissär Sinititsch AUT

Die erste echte Nagelprobe für Deutschland gegen den Weltmeister 2008. Mit gefühlten 70% Ballbesitz gelingt es Tschechien, Deutschland nie so recht ins Spiel kommen zu lassen. Teils mit Fehlabgaben, aber auch bedingt durch taktische Fouls der Tschechen, bleiben durchdachte Angriffe der Deutschen Mangelware. Glück war schon dabei, dass das vermeintliche 1:0 für Tschechien nicht gegeben wurde, weil Jiri Hrdlicka beim Torschuss nur einen Fuß auf der Pedale hatte. Das, was man im deutschen Lager vermeiden wollte, passierte 2.40 Min. vor Halbzeit doch. Eckball für Tschechien, seit den Zeiten der Pospisils für Tschechien schon immer eine Bank. Resultat: 1:0 für Tschechien. Deutschland versucht zwar noch vor der Pause den Ausgleich, aber die Ballbesitze werden zu schnell abgegeben. Gleich Anfang der 2. Halbzeit keimt Hoffnung auf, denn König spritzt in eine Fehlabgabe der Tschechen, endlich das 1:1, die Halle tobt. Wer schießt das nächste Tor, in dieser Phase des Spiels enorm wichtig. Wieder eine Kopie der 1. Halbzeit, Tschechien drängt auf Standards und hat Erfolg: wieder Eckball und es kommt wie befürchtet: Jiri Hrdlicka direkt zur erneuten Führung mit 2:1, 5 Minuten vor Schluss. Es bleibt ja noch reichlich Zeit, aber irgendwie fehlt die Sicherheit bei eigenem Ballbesitz. Tschechien bleibt lange am Ball, wird mehrfach zum Angriff ermahnt, aber es ändert sich am Verhalten nichts. König lässt Hason links durchfahren, Berner im Tor verschätzt sich und zieht etwas die Hand weg und schon rappelt es im Tor zum 1:3 und das gut 2 Minuten vor Schluss. Nun wird’s eng, man versucht es mit der Brechstange und tatsächlich schafft König noch das 2:3, aber in den restlichen 30 Sekunden kommt Deutschland nicht mehr in Ballbesitz. Eine Niederlage als Warnzeichen zur rechten Zeit?

Belgien – Frankreich 6:2 (3:1) Kommissär Bures SUI

Das vorweggenommene Endspiel um den Klassenerhalt, wie oft hat es dieses Duell bereits bei Weltmeisterschaften gegeben? Frankreich versucht es zunächst mit engem Zusammenspiel und kommt dabei immer näher zum eigenen Strafraum. Genau das nutzt Baudu aus und spritzt an der Strafraumkante dazwischen: 1:0 für Belgien. Frankreich muss kommen, bleibt aber mangels freien Torschüssen erfolglos. Belgien ist besser eingespielt, Baudu gibt quer zu Deuvaert und dieser markiert das 2:0 unhaltbar im Dreieck. Hoffnung für die Männer aus dem Elsaß, denn Bauer macht aus einem Eckball das 1:2. Belgien bleibt im Angriff effektiver, Baudu schafft das 3:1 knapp über dem Vorderrad zur Halbzeit. Gleich zu Beginn der 2. Hälfte eine Kopie des 2:0, wieder Querpass und Deuvaert verwerte die Vorlage zum 4:1, erneut achtet Bauer nicht auf den freien Mann in seinem Rücken. Deuvaerts Knaller ins Dreieck bringt knapp 4 Minuten vor Schluss das 5:1: die Entscheidung. Bauers Hinterrad-Treffer zum 2:5 und Deuvaerts Penalty sind Ergebniskosmetik. Fazit: Sicherer Sieger Belgien.

Schweiz – Frankreich 5:3 (3:1) Kommissär Grünenwald BRD

Beide Teams sind noch ungeschlagen im Turnier. Zunächst haben die Tschechen die besseren Torchancen, aber die Schweiz macht die Tore. Nach gut einer Minute rutscht Keeper Jiri Hrdlicka ein Ball durch die Hände zum 1:0 für die Schweiz, haltbar? Hason knallt volley an die Latte und fast im Gegenzug schafft Marcel Waldispühl das 2:0 so genau, dass der Ball im hinteren Dreiangel einschlägt und vorn wieder aus dem Tor herauskommt.. Nach einer Ecke an die Latte schafft Hason im 2. Versuch per Ecke das 1:2. 30 Sekunden vor Halbzeit Turbulenz auf der Fläche. Was war passiert? Vor dem eigenen Strafraum wird Hason gefoult, er und sein Gegner Jiricek sind ab. Kommissär Grünenwald zeigt klar an, Vorteil läuft, denn Hrdlicka befindet sich frei im Ballbesitz, könnte den Konter spielen, aber will offensichtlich auf seinen Partner für den Angriff warten. In diesem Moment wird er von Waldispühl angegriffen und aus dieser Aktion heraus berührt der Ball Hason, der im Begriff ist, Schlagberechtigung zu holen. Unglücklich, aber streng genommen nach der Regel: Freischlag für die Schweiz und Waldispühl bedankt sich mit dem 3:1. Gelbe Karte für Hason wegen Kritik folgt noch. Mit diesem Rückstand im Gepäck ist es jetzt für Tschechien besonders schwer, zumal man mehr Risiko gehen muss. 3 Minuten vor Schluss geht das Rezept des Titelverteidigers auf, denn Jiricek schafft aus seiner Verteidigungsposition heraus das 4:1. Eine Ecke für Tschechien bringt zwar noch das 4:2 und nach einem Pfostenschuss von Hrdlicka reagiert Jiricek am schnellsten und versengt ins leere Tor zum 5:2. Hrdlicka macht zwar doch das 3:5, aber die 3 Punkte und die Verteidigung der Spitze sind bei der Schweiz. Die Tschechen fahren gefrustet von der Fläche.

Deutschland – Österreich 3:2 (2:1) Kommissär Prikryl (CZ)

Für jeden in der Halle war klar: Das wird ein Kampfspiel auf Biegen und Brechen, wie jedes Jahr bei der WM. Sichtlich bemüht um Konzentration geht Deutschland ins Spiel, aber das aggressive Deckungsverhalten von Didi Schneider stört immer wieder den Rhythmus. Aussen fährt Schnetzer durch und knallt aufs deutsche Tor, von Berners Körper prallt der Ball nach vorn und dort wartet Schneider und kann sich die Ecke aussuchen: 1:0 für Austria, genau das sollte nicht passieren. Ein Aufstöhnen in der Halle, als Berner an den Pfosten schießt, aber 20 Sekunden später schaltet Berner am schnellsten, wehrt einen Angriff ab, setzt nach und bringt einen Superpass quer zu Matze König, der völlig frei 5 Meter vor dem leeren Tor kein Problem hat, den 1:1-Ausgleich zu erzielen. Erste Aufregung dann 40 Sekunden vor der Pause, Schneider bleibt mit dem Knie an Berners Sattel hängen und krümmt sich vor Schmerzen auf dem Mittelpunkt und der deutsche Angriff mit 2 Mann läuft auf Schnetzers Tor zu. Aber was ist das für eine Chancenverwertung? Schnetzer wehrt den Schuss von König bravourös zur Ecke ab. Nach der Verletzungsunterbrechung bringt der folgende Eckball flach das 2:1 für Deutschland. Mit dem letzten Angriff vor der Pause holt Schnetzer mit vollem Einsatz noch einen 4-Meter-Ball heraus. Didi Schneider überlässt seinem 17-jährigen Partner die Verantwortung, aber dieser scheitert nach dem Halbzeitpfiff am hochgezogenen Hinterrad von Berner (Regelgerecht?). Die wichtige Pausenführung macht Schneider nach 50 Sekunden in der 2. Hälfte mit einem Tretlagerroller wieder zunichte. Die erneute Führung für Deutschland bereitet König vor, der hart auf Tor schießt, von Schnetzers Körper prallt der Ball genau zu Berner, der das 3:2 unhaltbar unter die Latte knallt. Österreich kämpft um den wichtigen Ausgleich, um vor Deutschland in der vorübergehenden Tabelle zu bleiben. Didi Schneider holt sich die gelbe Karte wegen Kritik am Kommissär. Das Spiel mit vielen offenen und versteckten Fouls geht weiter, aber der Höhepunkt ist eine Szene 1.45 Min vor Schluss. Berner knallt den Ball an den vorderen Torpfosten, beide deutschen Spieler setzen nach und kommen gemeinsam mit Schneider ab, nur Schnetzer kommt in Ballbesitz und ist frei durch zum Torerfolg, aber dann Entsetzen: der Kommissär hat vorher  diesen Vorteil abgepfiffen. Deutschland bringt diese knappe Führung über die Zeit, es gab keinen Schönheitspreis zu gewinnen, aber 3 Punkte gingen auf die Habenseite.

Tschechien – Belgien 5:4 (3:3) Kommissär Bures SUI

Eigentlich eine Bank, sprich Dreier für die Tschechen? So fing das Spiel auch an, denn Belgien ging völlig unkonzentriert ins Match. Die Strafe: Schon nach 35 Sekunden 4-Meter-Ball für Tschechien und Hrdlicka knallt zum 1:0 ins Dreiangel. Einen erneuten leichtsinnigen Ballverlust bringt Eckball für Tschechien und auch diese Gelegenheit wird zum Torerfolg genutzt: 2:0 und erst 70 Sekunden sind gespielt. Mit diesem sicheren Vorsprung im Rücken scheint es gut zu laufen für den Ex-Weltmeister. Hason lässt Deuvaert links durchfahren und dieser verkürzt per Tretlagerschuss zum 1:2. Mitte der 1. Hälfte erneut Eckball und wie selbstverständlich bringt diese die 3:1-Führung für Tschechien. Baudu hat eine Minute vor dem Halbzeitgong mit einem Pressschlag Glück, daß der Ball dabei ins tschechische Tor springt. 2:3 nur noch. Tschechien bleibt jetzt eine knappe Minute in Ballbesitz und macht 3 Sekunden einen „Schülerfehler“, indem Hason völlig überflüssig auf das gut gedeckte belgische Tor schießt. Natürlich wird der Ball abgeblockt und Baudu gelingt das 3:3 punktgenau mit dem Pausenpfiff. Nach verschlafenem Beginn der Belgier haben die Tschechen nun den Gegner selbst stark gemacht. Hason beginnt die 2. Halbzeit mit einem Vorstoß über links, Deuvaert kommt im aus dem Tor entgegen und blockt ab. Baudu ist sofort zur Stelle und schon steht es 4:3 für Belgien. Bahnt sich hier eine Überraschung an? Nun ziehen die stämmigen Tschechen aber das Tempo wieder an und unter dem Druck kann Baudu nur die Hand zum Ball zur Hilfe nehmen. Den fälligen 4-Meter verwandelt wie selbstverständlich Jiri Hrdlicka unhaltbar. Tschechen lässt nicht locker und wieder ein Standard, Eckball direkt, bringt die 5:4-Führung gut 2 Minuten vor Spielende. Mit Zeitspiel, aber auch noch mit 2 Pfostenkrachern behält Tschechen am Ende doch sicher die 3 Punkte.

Deutschland – Frankreich 6:2 (0:2) Kommissär Prikryl CZE

3 Punkte gegen Frankreich sind fest eingeplant, so glaubt es jeder in der Halle. Ist man in deutschen Lager zu locker an die Sache gegangen? Leichtsinnig sucht König hinter dem Eckpunkt von außen den Torerfolg und trifft dabei Keeper Doell aufs Vorderrad. Dieser braucht sich nur kurz zu drehen und trifft das leere deutsche Tor: 0:1. Schnell und wendig verteidigt Bauer und schafft es, das deutsche Spiel nicht ins kombinieren zu kommen. Es läuft nichts zusammen: die Strafe ist Bauers Abwehr und Konter wieder ins leere deutsche Tor: 0:2 Was ist denn hier los ? Berners Freischlag aus 5 Metern: daneben, dann Penalty für Deutschland und auch hier scheitert Berner am Rücken von Keeper Doell. Nun ist das Mannschaftsspiel völlig dahin und die Spieler versuchen es mit Einzelaktionen. König scheitert am Torpfosten und Berners Kraftakt außen scheitert ebenfalls. „Endlich Halbzeit“ Atem holen und akribische Seelsorge der beiden Coaches Jürgen King und Michael Lomuscio bei Matze König, der auf dem Stuhl sitzt und grübelt. Mit neuem Mut geht’s weiter, aber die Situation bleibt. Frankreich verschleppt das Spiel und endlich das Erfolgserlebnis: Doell spielt eine Fehlabgabe nach knapp 3 Minuten und König bedankt sich mit dem 1:2. Die Halle wacht auf und schon eine Minute später hat Uwe Berner Glück, denn sein Gewaltschuss sengt sich auf Doells Rücken ins Tor zum 2:2. Nun springt der Funke endlich über und Deutschland gewinnt Oberwasser. Mit Vorteilspiel ist König frei durch und sein Gewaltschuss bringt das 3:2, endlich die Führung 3 Minuten vor Schluß. Der Knoten ist geplatzt und Frankreich ist mehr und mehr von der Rolle. Jetzt hat König auf seiner Seite Mut bekommen und wagt auch Alleingänge. Das 4:2 mit kernigem Dreieckhammer und per Eckball bringen das 4:2 und 5:2. Auch Berner hat jetzt seine Treffsicherheit wiederentdeckt und schafft quasi mit dem Schlussgong mit einem Hammer unter die Latte den 6:2-Endstand. Aufatmen im deutschen Lager. War das der zündende Sieg?

Schweiz – Österreich 4:3 (3:2) Kommissär Grünenwald BRD

Mit einem Sieg kann sich die Schweiz die alleinige Tabellenführung zurückholen. Mit der Devise, gleich mit Risiko voll drauf gegen die Eidgenossen ins Spiel. Waldispühl schließt sofort den 1. Angriff mit einem Hammer unter die Latte erfolgreich ab. 25 Sekunden später spitzelt Jiricek dem jungen Schnetzer bei dessen Angriff ab und kontert ins leere Tor zum 2:0. Didi Schneider versucht nun seinerseits den Kraftakt über links, aber der hellwache Jiricek ist auch hier schneller, übernimmt den Ball mit voller Drehung und ist schnell allein vor dem Austria-Tor. 3:0 hinten halbe Höhe. Nun ist die Schweiz in der gewünschten Ideallage, aus einer Führung heraus, kontern. Schnetzer ist aber mutig und verwandelt eine gute Chance vorn halbhoch zum 3:1. Einen Freischlag aus 5 Metern bringt Didi Schneider knallhart zum 3:2 unter, droht das Match zu kippen? Nach der Pause drückt Österreich, 2 Pfostenknaller und per Dropp-Kick von Schnetzer knapp daneben, der Ausgleich liegt in der Luft. Mitte der 2. Hälfte bringt die Schweiz wieder Ruhe ins Spiel. Gut 2 Minuten vor Schluß Pfosten durch Waldispühl und auch von Jiricek. Glück dann doch für Waldispühl, als sein Schuss bei Schnetzer über die Hand ins Tor rollt. 4:2, noch 90 Sekunden zu spielen., das sollte reichen. Das 4:3 durch Schnetzer fällt per Freischlag dann doch zu spät, der Sieg geht an die Schweiz, die im Turnier weiterhin ohne Verlustpunkt bleiben. Aber im letzten Spiel wartet jetzt Deutschland und die Gärtringer können durch einen eigenen Sieg mit der besseren Tordifferenz die Schweiz noch auf Platz 1 abfangen.