Spielberichte A-Gruppe von Heinz-Dieter Kuhlmann

Zwischenrunde 2 - 5   Deutschland - Belgien           Kommissär Hambalek - CZE

Jetzt geht es um die Medaillen, der Sieger hat Bronze sicher und König-Berner haben nun den vermeidlich leichtesten Gegner Belgien vor der Brust. Es schien, als ob der Spielbeginn um 10.25 Uhr Ortszeit noch zu früh für Gärtringen ist, denn gleich im 1. Angriff für Belgien fällt das 0:1, klar ausgespielt. Aufrütteln vom Coaching-Team und sofort übernimmt Berner die Initiative, fährt rechts durch und zieht vorn oben ab, eigentlich haltbar, aber der Ball rutscht durch die Finger von Deuvaert zum 1:1. Belgien will durch langes Ballhalten die Deutschen aus dem Konzept bringen, aber König erspäht auf seiner Seite eine Lücke hinter dem Sattel vom Deuvaert und schon steht es 2:1 für Deutschland, na also. Schon 30 Sekunden darauf wehrt Berner einen Schuss ab und König bedankt sich für den Abpraller ins leere Tor zum 3:1. Jetzt wird es etwas kritischer, Freischlag aus 3 Metern vor dem Tor, Berner wehrt zur Ecke ab, aber diese bringt doch das 2:3. Mit offensiver Feldabwehr erwischt König mit dem Hinterrad eine Abgabe zum 4:2, aber Deuvaert mit Flachschuss macht wieder das 3:4. Nach dem Halbzeitpfiff hat Gärtringen noch eine Freischlag-Chance aus 4.20 Metern und diese Möglichkeit nutzt König mit Antäuschen zum doch etwas beruhigenden 5:3 zur Pause. Belgien nutzt auch in der 2. Hälfte nicht das volle Risiko, auf Angriff zu spielen, denn gerade in der Abwehr haben die bisherigen WM-Spiele gezeigt, ist Deutschland verwundbar. Dafür ist Matze König voll im Bilde und mit klugem Ballbesitz verrinnen die Sekunden. Als Berner einen 4-Meter-Ball zum 6:3 ins Dreieck knallt, ist 70 Sekunden vor Schluss der Sieg abgesichert und das 1. Ziel, Medaille, abgehakt.

Zwischenrunde 3 - 4     Tschechien - Oesterreich    Kommissär Flachsmann - SUI

Nach dem aus tschechischer Sicht ärgerlichen Spiel gestern gegen Deutschland muss nun der Titelverteidiger gegen Oesterreich ran, das in den bisherigen Spielen wahrlich nicht überzeugen konnte. Es war klar, wer in Führung geht, kann die Spielgestaltung übernehmen. Oftmals leichte Fouls von Schneider vermeiden, dass Tschechien ins genaue Passspiel kommt. Hason riskiert auf seiner Seite nichts, dafür wird Oesterreich im Angriff aktiver. König trifft den Pfosten in der 4. Spielminute und dann hat er beim Konter Erfolg zum 1:0. Erneut der Pfosten verhindert ein weiteres Tor durch König, stattdessen dann doch 12 Sekunden vor Schluss der Ausgleich, als Hrdlicka flach schiesst und Keeper König in der Abwehrbewegung den Ball selbst über die Linie zum 1:1 kegelt. Schon nach 20 Sekunden in der 2. Halbzeit macht König vorn flach die erneute Führung zum 2:1 und Schneider verfehlt um Zentimeter das leere Tor, die Nerven ! Tschechien wird jetzt aktiver, Hason trifft den Pfosten und später durch die Arme von König, der den herabfallenden Ball jedoch gerade noch vor der Torlinie wegkratzt. Jubel für Oesterreich, denn per Eckball macht König das 3:1, noch 4 Minuten zittern. Auch Hason zeigt Nerven, völlig frei verzieht er neben das Tor. Noch in Angesicht dieses Fehlers verfehlt er den Antritt von Schneider, der allein durch den Ball zum 4:1 ins Dreieck hämmert. Nun ist die Sache klar und die Demontage des Weltmeisters ist die Szene zum 5:1: Simon König fängt einen knallharten Schuss von Hrdlicka, verlädt mit dem Ball in der Hand den heranstürmenden Hason und gibt seinem Partner mit der Hand den Pass zur Entscheidung. Ein Freischlag nach dem Schlusspfiff zum 2:5 wird schon nicht mehr ernst genommen. Auch Oesterreich darf eine Medaille feiern und Tavira wird einen neuen Radball-Weltmeister erleben.

Relegation Frankreich - Japan          Kommissär Jekel - GER

Ein Spielbeobachter hat die Relegation entschieden. Beim Spielstand von 2:2 (war auch zur Halbzeit gültig) fing Torwart Matuda Ko den Ball, überlegte kurz, ob er einen dropp-Kick versuchen sollte, entschied sich dann aber schon im Fallen begriffen, den Ball zur Seite zu werfen und bei dieser Wurfausholbewegung geriet der Ball in der Hand hinter die eigene Torlinie. Der Kommissär hatte dieses nicht gesehen, jedoch der Spielbeobachter reagierte und dieses 2:3 war letztlich die Entscheidung 2.40 Min. vor Schluss. Frankreich ist damit nach langer Durststrecke, teils in der C-Gruppe, nach 6 Jahren wieder in die A-Gruppe zurückgekehrt. Für Japan dagegen eine Riesenenttäuschung nach 2 Jahren A-Gruppe. Aber nach kurzer überlegung meinte Matsuda Ko: Dann steigen wir eben in Stuttgart 2010 wieder auf und sind bei unserer Heim-WM 2011 in Kagoshima wieder in der A-Gruppe“.