Spielberichte A-Gruppe von Heinz-Dieter Kuhlmann

CZE-BEL       Kommissär Benzer - AUT

Nach 3-jähriger Unterbrechung kehren Deuvaert-Baudu wieder in die A-Gruppe zurück. Der Titelverteidiger aus Tschechien Hrdlicka-Hason ist körperlich schlanker geworden. Zunächst leichtes Abtasten, möglichst lange Ballbesitz. Die 1. echte Angriffssituation verschafft Tschechien nach 2.30 Min. den 1. Eckball. Kurzes Zeichen und schon sitzt der Ball flach im Tor durch Hason, ein Torerfolg für Tschechien, natürlich durch eine Standartsituation. Belgien bleibt zwar spielerisch gleichwertig, aber im Angriff werden sie immer wieder durch Hason abgefahren. Tschechiens Ballbesitze sind gefährlicher, denn die one-touch-Querpässe sind haargenau und aus einer derartigen Situation kommt Keeper Deuvaert vom Rad und verursacht einen 4-Meter-Ball. Diesen verwandelt Hrdlicka hinten im Dreiangel eiskalt zum 2:0. Belgien versucht wieder bei sicherem Ballbesitz zum freien Torschuss zu kommen, aber der Zug zum Tor fehlt. Nach dem Halbzeitpfiff bekommt Tschechien aus 7 Metern nahe der Bande noch einen Freischlag zugesprochen und diesen verwandelt Hrdlicka knallhart vorn knapp über dem Vorderrad am Innenpfosten zum 3:0. Rückschlag für Belgiens Hoffnungen und praktisch die letzte Chance wird vergeben, als Anfang der 2. Halbzeit ein 4-Meter-Ball von Baudu von Hrdlicka pariert wird. Erneut eine Ecke bringt das 4:0 durch Hason, noch 5 Minuten zu spielen. Belgien erhöht das Tempo, hat endlich mal einen freien Torschuss aus 4 Metern durch Baudu, aber Torwart Hrdlicka lenkt den Schuss gerade noch mit ausgestreckter Hand zur Ecke, die nichts einbringt. Das Spiel ist jetzt gelaufen, die Konzentration lässt nach und einen leichten Schuss fängt Hrdlicka und per dropp-kick markiert er das 5:0. So, wie das Match begonnen hat, endete es: Eckball für Tschechien flach zum 6:0. Der Titelverteidiger hat seine Tagespflicht eindrucksvoll zu 0 abgehakt.

GER-JPN        Kommissär Flachsmann - SUI

Endlich die ersten Regungen des Publikums, denn Deutschland war auf der Fläche. Unsere WM-Neulinge bei ihrer 1. Bewährungsprobe auf WM-Parkett gegen den vorjährigen WM-Fünften Japan. Die klar körperlich unterlegenen Asiaten versuchten durch Kombinationen unsere Asse Uwe Berner und Matthias König auszuspielen, aber sie kamen an Matze König überhaupt nicht vorbei. Eine Kombination schliesst König nach 100 Sekunden zum 1:0 ab. Deutschland ist klar Chef auf der Fläche und die Abgaben gelingen. Einen Superpass bringt as 2:0 durch Berner und Berners Alleingang vom eigenen Tor schon wenig später das 3:0. Die Gärtringer finden zu ihrem Zusammenspiel, König mit Flachschuss und Berner nach 3 mal Querpässen zum 5:0, ein Konter von Berner sogar das 6:0 zur Pause. Ko-Naoya müssen erstmal nach Luft schnappen und vergessen ihre Betreuer hinter der Bande. Den Torreigen setzt Berner nach 10 Sekunden in der 2. Hälfte mit halbhohen Schuss vorn zum 7:0 fort und wieder mit spielerischen Mitteln wird Japan ausgespielt: 8:0 durch Berner. Sichtlich wird nun das Tempo herausgenommen und 4 Minuten mehr Zurückhaltung. Japan will nicht untergehen und Deutschland hat sein Soll erfüllt. Erst 90 Sekunden vor Schluss markiert König per Eckball das 9:0 und eine Konfusion vor dem Tor von Japan nutzt König zum 10:0. Erst 10 Sekunden vor Schluss „gestattet“ Berner den Ehrentreffer durch Naoya, aber aus dem Wiederanspiel erzielt Berner dann doch noch das 11:1. Der Pflicht-Dreier ist gemacht und das wichtigste ist: das Zusammenspiel mit kernigen Torschüssen war Klasse. Die Spieler sind locker drauf. So kann es weitergehen.

AUT-SUI        Kommissär Jekel – GER

Schlecht für die Zuschauer, die Hallenzeitnahme ist ausgefallen. Das 1. Zusammentreffen zweier echter Medaillenkandidaten. Österreich mit nervösem Beginn, die Schweiz sofort topp drauf und im Bilde. Vor allem Jiricek übernimmt das Kommando auf der Fläche. Mit langem Ballbesitz fährt er allein durch und schafft das wichtige 1:0 hinter dem Rücken von König. Wieder im Ballbesitz ist Schneider zu ungeduldig und schiesst viel zu früh einen überhasteten Angriff ab, er trifft Torwart Waldispühl auf den Körper und den Abpraller nimmt Jiricek volley aus der Luft zum 2:0. Eine Fehlabgabe von König-Schneider erwischt Jiricek im Fallen (waren beide Füsse auf der Pedale ?) und macht das 3:0, schon eine Vorentscheidung nach erst 4 Minuten ? Österreich erhöht den Druck und Jiricek kommt wiederholt bei seinen schnellen Drehung ab. Diese Chance nutzt Österreich durch König zum 1:3-Anschlusstreffer, kurz vor der Halbzeit. Zu Beginn des 2. Abschnitts hätte Jiricek den Sack zumachen können, denn einen Super-Querpass von Waldispühl schiesst er übers Tor. Österreich macht jetzt Druck und Schneider verlädt erst Jiricek per Körpertauschung und erzielt übers Hinterrad das 2:3, Austria ist dran. Wieder wirbelnd die Österreicher so, dass Jiricek vom Rad ist und mit 2 Mann frei vor dem Schweizer Tor ist der 3:3-Ausgleich durch König leicht erzielt. Noch eine Superchance für König, die er weit daneben schiesst, aber dann haben sich die Spitzenteams offensichtlich auf ein remis geeinigt.

Tschechien – Japan             Kommissär: Jekel - GER

Obwohl sich die Spieler aus Japan agiler zeigten als gestern, hatten sie gegen die körperlich deutlich überlegenen Tschechen absolut keine Chance. Durch ihre haargenauen Pässe kam der Titelverteidiger zu klaren Torchancen und diese wurden knallhart verwandelt. Hier zeichnete sich in erster Linie Jiri Hrdlicka aus, der trocken fast immer gegen den Innenpfosten traf. Den grössten Beifall heimsten allerdings die Japaner ein, als der gefoulte Hason durch den sicher um 40 kg leichteren Ko von der Fläche hochgehoben worden ist. Über ein 5:2 beim Seitenwechsel kam Tschechien zum zweiten Dreier mit 9:2 Toren und übernahm damit die alleinige Tabellenführung.

Belgien – Österreich         Kommissär: Hambalek - CZE

Natürlich war hier Österreich der Favorit, aber den Team fehlte das Zusammenspiel beim Angriff. Baudu störte immer wieder mit seiner Schnelligkeit und beim Ballbesitz war Sicherheit Trumpf. Einen leichtfertigen Schuss von Deuvaert konnte Keeper König fangen und sein Dropp-Kick landete am Aussenpfosten. Belgien dagegen nutzte seine 1. Eckballchance zum 1:0-Halbzeitstand, als Deuvaert den Ball direkt einschoss. Auch in der 2. Hälfte das gleiche Bild: Team Austria versucht mit Tempo durchzukommen, aber mehr als ein Pfostenschuss durch Schneider kommt nicht heraus. Das macht Belgien besser, ein Alleingang von Baudu bringt das 2:0 hinten oben, die Schwachstelle beim Torwart Simon König. Endlich, 3 Minuten vor Schluss ein Torerfolg per Eckball flach durch Schneider zum 1:2, wieder Hoffnung für Österreich. Aber aus einer Eckballkombination erzielt Deuvaert knapp 2 Minuten vor Schluss das 3:1, wieder 2 Tore Rückstand und die Zeit läuft weg. Aus einem abgewehrten Ball setzt Deuvaert energisch nach und im Fallen über die Bande erzielt er das 4:1, die Entscheidung. Königs 2:4 zum Endstand ist nur noch Ergebniskorrektur. Belgien hat den 1. Sieg in der A-Gruppe seit 3 Jahren erzielt und hat gleichzeitig den Klassenerhalt gegenüber Japan so gut wie sicher, sofern man in Flandern daran überhaupt gezweifelt hat. Niedergeschlagenheit bei Österreich, 2 Spiele und noch immer keinen Sieg für die letzte gemeinsame WM der Höchster.

Deutschland – Schweiz      Kommissär: Benzer - AUT

Die Vorzeichen waren klar: die Schweiz deckt Spielmacher Matze König und die Deutschen den 2-fachen Weltmeister Peter Jiricek, also mussten beide Torleute in diesem Spiel die Entscheidung bringen. Jiricek bringt den 1. überraschungsmoment, sein Schuss aus 6 Metern urplötzlich abgezogen bringt das 1:0. Die Deutschen wirken nicht geschockt, sondern spielen selbstbewusst auf Angriff. Uwe Berner knallt den Ball gegen den Pfosten, das Publikum fordert: Wo bleibt das 1:1 und das fällt nach toller Querpassdoublette durch König vorn flach. 1 Minute vor der Pause gelingt Berner nach einem Superangriff per Dreieckschuss die 2:1-Führung, reicht das für den Seitenwechsel ? Aus dem Wiederanspiel heraus überrascht Jiricek beide deutschen Spieler mit einem Weitschuss aus 8 Metern (!) zum 2:2 und weitere 15 Sekunden später erwischt er eine Fehlabgabe von Berner sogar noch zum 3:2. Einen Freischlag nach dem Halbzeitpfiff aus 5 Metern Entfernung kann Berner nicht verwandeln. Bei Halbzeit beruhigende Worte von den Trainern Jürgen King und Michael Lomuscio. Das deutsche Duo bleibt dran und gut 4 Minuten vor Schluss knallt Berner aus einem Superangriff das 3:3 unter die Latte, die Halle kocht vor Spannung. 1 Minute später erneut eine Unkonzentriertheit, denn Waldispühl erzielt per direkten Eckball wieder die Führung zum 4:3 für die Eidgenossen. Die Entscheidung erzielt wieder Marcel Waldispühl, als er rechts allein durchführt, Berner zu lange auf der Linie bleibt, und dann mit dem 5:3 hinter dem Rücken überrascht wird. Die Niederlage hätte sogar noch höher ausfallen können, wenn König kurz vor dem eigenen Strafraum das 3:6 nicht mit dem Kopf verhindert hätte.

Belgien – Japan          Kommissär: Flachsmann - SUI

Nach dem Sieg Belgiens gegen Österreich ist dieses Spiel für Japan schon das Endspiel um den Klassenerhalt. Die Hoffnungen währen allerdings nicht lange, denn schon nach 40 Sekunden geht Belgien in Führung und mit dem Doppelpack von Deuvaert nach 100 Sekunden ist das Match gelaufen. In den beiden Schlussminuten der 1. Halbzeit verliert Japan die übersicht und Belgien erzielt im 30-Sekunden-Takt das 6:0, ehe Naoya per 4-Meter-Ball noch das 1:6 zum Seitenwechsel erzielt. Aus dem Anspiel heraus macht Deuvaert mit dem Kopf das 7. Tor und damit nimmt der Aufsteiger sichtlich das Tempo aus dem Spiel. So kommt es zum offenen Schlagaustausch, bei dem Japan durchaus mithalten kann. Letztlich mit 11:3 Toren kommt Belgien nicht nur zum 2. Sieg, sondern zeigt, dass man in der Torquote auch mit den Favoriten mithalten kann.

Tschechien – Schweiz           Kommissär: Hata - JPN

Den Japaner Hitoshi Hata in diesem Spiel der beiden noch ungeschlagenen Teams, in dem es durchaus bereits um den begehrten Platz 1 geht, eine mutige Entscheidung des Chief-Kommissärs Robert Covent – BEL. Vorweg gesagt, Hata hat eine Klasseleistung in seinem 1. A-Gruppenspiel abgeliefert. Zum 3. Male in diesem Turnier geht die Schweiz in Führung, indem Jiricek nach abgewehrter Ecke schneller dreht und nach 3 Minuten das 1:0 ins leere Tor der Tschechen schlenzt. Per Freischlag macht zwar Hrdlicka das 1:1, jedoch bleibt Jiricek risikobereit. Sein halbhoher Schuss vorn bringt das 2:1 und kurz vor Halbzeit ist Waldispühl so mutig, einen Eckball direkt zum 3:1 zu verwandeln. Diese Tat bringt für Waldispühl so viel Aufwind, dass er in der 2. Minute der 2. Hälfte allein durchfährt und das 4:1 hinter dem Rücken von Hrdlicka erzielt. Bei diesem Klassekeeper sicherlich keine Selbstverständlichkeit. Hrdlicka revanchiert sich zwar schnell zum 2:4, aber die Eidgenossen behalten die Spielkontrolle und verschleppen das Spiel gekonnt über fast 4 Minuten. Vater und Coach Petr Jiricek ruft die Restspielzeit ausnahmsweise in „deutsch“ herein. 80 Sekunden vor Schluss dann die Entscheidung, als Jiricek von seiner „falschen Seite“ rechts den 5. Treffer ins Dreiangel hämmert. Der 7. Punkt für die Schweiz ist gesichert und bei dem Restprogramm Japan und Belgien sollte das der 1. Rang sein, der bereits nach der Vorrunde eine WM-Medaille absichert.

Deutschland – Österreich    Kommissär Flachsmann - SUI

Für Österreich ist dieses Match bereits ein „Endspiel“, Deutschland will und kann hier big-points landen. So gehen Matze und Uwe auch ins Spiel, haben Pech beim Pfostenschuss von König und Berners Nachschuss. In der 2. Spielminute die Riesenchance per 4-Meter zur Führung. Erst fährt Berner selbstbewusst zum Punkt, dann fährt er ins Tor zurück und überlässt die Ausführung seinem Partner. Austrias König bietet hinten oben an und Gärtringens König schiesst dort hin, aber der Ball wird abgewehrt. Ist das innere Unsicherheit ? Auch Schneider scheitert an Pfosten und Latte, wird aber auch mehrfach vom Kommissär aufgefordert, kleinere Fouls, die den Zweck haben, Deutschland aus dem Rhythmus zu bringen, zu unterlassen. 0:0 bei Halbzeit. Österreich kommt sofort aus dem Anspiel zur 2. Halbzeit in Vorteil, als bei den Abgaben beide Deutschen die gleiche Abwehrbewegung machen und plötzlich ist Simon König allein vor dem Tor und macht flach die 1:0-Führung. Auch den 2. Treffer markiert der Simon König, indem er von aussen kommend den gesamten deutschen Strafraum umkurvt und hinten beim Uwe Berner einlocht. Nach einem abgewehrten Eckball bekommt Deutschland per 4-Meter eine erneute Chance, aber Uwe Berner verschiesst. Mitte der 2. Hälfte bekommt Schneider wegen wiederholtem Foulspiel das 1. Gelb dieser WM. Der eigentliche K.O. versetzt sich das deutsche Team praktisch selbst, als ein Vorteilspiel vom Kommissär läuft und dabei dem Uwe Berner der Ball zum 0:3-Eigentor über die Linie rollt. Nun ist Berner so von der Rolle, dass das 0:4 vorn halbe Höhe und das 0:5 beidemale durch Simon König hinten im Dreieck fast ohne Gegenwehr hingenommen wird. Für Deutschland ist damit klar: Platz 1 ist weg und man muss zu früher Stunde morgen auf jeden Fall in die Zwischenrunde mit K.O.-Spielen gehen.

Schweiz – Japan         Kommissär Hambalek - CZE

Ein technisch recht gutes Spiel lieferten beide Teams, jedoch in der Ballsicherheit waren die Eidgenossen deutlich überlegen. Jiricek störte die Japaner schon bei der Ballannahme und kam so recht leicht zu den Torerfolgen, weil man reaktionsschnell kontern konnte. Mit dem eingeplanten zweistelligen Sieg hielt man auch in der Tordifferenz zu den Konkurrenten mit. Mit diesem Dreier hat die Schweiz nun das Tor zum begehrten 1. Rang weit geöffnet. Japan ist nun endgültig auf den 6. Rang und mit im Relegationsspiel gegen Frankreich um den Verbleib in der A-Gruppe im kommenden Jahr in Stuttgart bangen.

Deutschland – Belgien            Kommissär Benzer - AUT

Wie hat das deutsche Duo die beiden Schlappen vom Nachmittag verdaut. Belgien ist immer ein unbequemer Gegner für deutsche Teams gewesen, also ging man betont vorsichtig ins Match. Den ersten gelungenen Angriff verwertet Berner nach 2 Minuten zum 1:0. Belgien bekommt 3 Meter etwas seitwärts vor dem deutschen Tor Freischlag, Baudu zieht knapp am Gehäuse vorbei, Glück gehabt. Dafür gelingt wieder ein Querpass vor dem Belgischen Tor zum 2:0 durch König, das sollte Ruhe bringen. Mit diesem Vorsprung werden die Seiten gewechselt. Irgendwie hat man immer noch das Gefühl, dass das Spiel noch nicht gewonnen ist, denn Belgien spielt jetzt stärker nach vorn. Die Abwehr hält dem Druck stand und das 3:0 durch Matze König gut 3 Minuten vor Schluss sollte das wohl reichen. So kam es auch und Uwe Berner schaffte sogar kurz vor Schluss noch den 4. Treffer, gut für die Tordifferenz genau gegen diesen Gegner, der am Ende möglicherweise punktgleich sein könnte.

Tschechien – Österreich       Kommissär Hata - JPN

Tschechien kann sich hier die Vorentscheidung für Platz 2 sichern, sofern die Schweiz im letzten Spiel nicht noch über Belgien stolpert. Innerhalb der ersten 4 Minuten ist das Spiel für Österreich praktisch verloren, denn der Titelverteidiger führt 4:0. Erst ein Superschuss ins Dreiangel durch Schneider bringt Austria zur Pause wenigstens auf 1:4 heran. Es zeigt sich im Spielverlauf, dass König von seiner Seite Angst hat, zu schiessen und seine Rückpässe zur Mitte werden von Hason laufend abgeblockt. Mit mehr Mut geht König in die 2. Halbzeit und prompt passiert das, was er vermeiden wollte. Sein Schuss fängt Hrdlicka und per Dropp-Kick macht dieser das 5:1. Schneiders 2:5 bringt zwar Ergebniskosmetik, aber die Niederlage für Österreich nimmt Gestalt an, als Schneider einen 4-Meter-Ball verschiesst. Weitere 3 100%ige Chancen werden von König-Schneider vergeben und schon gerät man 2:7 in Rückstand. Nun kommt auch der Kommissär aus Japan ins Blickfeld, denn ein Zeitspiel legt er nicht regelkonform und schon versuchen die Spieler mit „Schwalben“ und Reklamieren Vorteile zu erhaschen, zu einem Zeitpunkt, als in den letzten 3 Minuten das Spiel praktisch entschieden war. Das 3:7 und 4:7 haben die Tschechen mehr freiwillig zugelassen.

Schweiz – Belgien      Kommissär Jekel - GER

Die Vorzeichen waren klar: ein Sieg der Schweiz bringt ihnen Platz 1 und damit eine sichere Medaille, mit einem Punkt könnte Belgien vom 5. Rang wegkommen. Ausgesprochen konzentriert gingen die Eidgenossen ins Spiel, riskierten nichts und warteten auf Fehler der Belgier. In der 4. Minute war Jiricek im Nachschuss erfolgreich zum 1:0 und kurz vor Ende der 1. Hälfte verwandelte er einen 4-Meter-Ball zum 2:0. Die Schweizer Zuschauer hoppten auf den Tribünen im Takt und feierten bereits ihre Mannschaft. Aber diese musste noch die 2. Halbzeit überstehen und hier kam Belgien durch Deuvaert per Penalty zum 1:2. Per Ecke stellte Jiricek den alten Abstand wieder her und versuchte nun das Spiel zu kontrollieren. Die letzte Chance vergab Belgien, als man mit beiden Spielern frei vor Waldispühl war und daneben schoss. Mit 3:1 war die Medaille sicher, bereits jetzt für Peter Jiricek ein toller Erfolg: mit dem 5. Partner auf einer WM eine Medaille und diese kann morgen noch vergoldet werden!

Österreich – Japan    Kommissär Hambalek - CZE

Um auf jeden Fall den 5. Rang zu vermeiden, brauchte der vorjährige WM-Dritte aus Höchst einen Sieg, egal in welcher Höhe. So spielte das Team auch, wenig Druck nach vorn und Japan wehrte sich erfolgreich nach Kräften. Erst in der 4. Minute das 1:0 durch König brachte das Team in die Erfolgsspur und König erhöhte 2 Minuten vor der Pause zum 2:0. Sein 3:0 praktisch mit dem Halbzeitpfiff wurde nach 2-minütiger Diskussion dann doch nicht gegeben. Als dann nach 2 Minuten in der 2. Halbzeit sein 3:0 doch fiel, liess man nur noch Naoyas Treffer zum 3:1 zu, ein Sieg ohne Glanz, aber Platz 4 für den Vorrundensieger des Vorjahres war damit perfekt. Insgesamt in der Vorrunde für Österreich allerdings eine enttäuschende Leistung, nur ein gutes Spiel und das gegen Deutschland.

Deutschland – Tschechien      Kommissär Flachsmann - SUI

Die Vorzeichen waren klar: Deutschland kann sich eine Niederlage mit 9 Toren Differenz leisten, um vor Belgien auf Rang 4 zu bleiben, aber ein Sieg mit 4 Toren Differenz bringt sogar Platz 2, dann hätte man dort Tschechien verdrängt, den Zwischenrundengegner Österreich vermieden und Belgien würde warten. Also ein lohnendes Vorhaben. Ein Doppelpack von König bringt das 2:0 innerhalb von 70 Sekunden, ein gutes Polster. Hason trifft nur den deutschen Pfosten. Innerhalb von 20 Sekunden ist König zweimal erfolgreich, erst mit kraftvollem Antritt das 3:0 und dann schnippelt er eine Abgabe weg zum 4:0, das würde ja reichen. Superparade von Berner und sofort setzt er nach, fährt an der Bande durch und macht das 5:0, Tschechien kann nur noch auf 1:5 durch Hason zur Pause verkürzen, als Berner ab ist. Was tut jetzt das deutsche Lager? Abwarten oder weiter auf Angriff? Zunächst der Angriff, aber Königs Schuss kommt zu flach und glück für Deutschland, denn der Abpraller rollt knapp neben das Tor. Nun schiesst Tschechien schneller, Berner wehrt ab und erneut kontert König zum 6:1, noch 3 Minuten zittern. 2 Minuten vor Schluss Hason nach Querpass verkürzt zum 2:6, Tschechien braucht noch ein Tor, diskutiert jetzt mit dem Kommissär und versucht es mit „Schwalben“, aber Deutschland behält die Übersicht und bringt das Ergebnis mit Mühe über die Zeit. Damit ist der kaum noch erwartete 2. Platz erreicht und der Gegner in der Zwischenrunde heisst Belgien. Tschechien ärgert sich so, daß Hason ohne den üblichen Handschlag die Spielfläche verlässt.