Bericht von Heinz-Dieter Kuhlmann:

Mannschaft der Stunde: Gebr. Pfaffenberger

Gut, dass Deutschland die Gebr. Mike und Steve Pfaffenberger aus Sangerhausen hat. Nach Gent holten sie binnen einer Woche in St. Pölten bereits ihren 2. diesjährigen World-Cup-Sieg und führen nun die World-Cup-Wertung mit den optimalen 100 Punkten und damit dem Leader-Trikot klar an. Dieser tolle Erfolg kaschiert das BDR-Dilemma der beiden anderen World-Cup-Starter. In Gent und St. Pölten fehlten krankheitsbedingt Gebrüder Krichbaum aus Eberstadt und damit ist das Erreichen des Finales unmöglich. Hechtsheim hatte offensichtlich das BL-Debakel vom 5. Spieltag noch nicht verdaut, denn man hatte sich mehr als nur einen Sieg und den 6. Platz in St. Pölten ausgerechnet. Nach dem Ausfall von Eberstadt musste der BDR noch schnell ein 3. Team nominieren. Das Ersatzteam Ehrenberg war durch das Halbfinale Deutschlandpokal U 23 besetzt, was blieb war die Zweitligamannschaft Berner-König aus Gärtringen, das durch den Heim-World-Cup 2004 kein Neuling war.

Sangerhausen hatte in seiner Vorrundengruppe keinerlei Probleme, die einzige Konzentration galt dem World-Cup-Final-Sechsten Svitavka: ein 7:2-Sieg sagt alles. Sehr schwer war die Hechtsheimer Gruppe. Abel mit dem World-Cup-Neuling Heß startete mit dem 2:3 gegen Ex-Weltmeister Brünn II, aber der Knacks brachte wie so oft Gent I, denn gegen WM-Vierten lief kaum etwas und mit 2:6 Toren war das Finale weg. Mit dem umkämpften 2:2 gegen den WM-Dritten Höchst I war klar, dass nur ein Sieg mit 13 Toren Differenz gegen Ausrichter St. Pölten der Vorrundenplatz 4 vermieden wird und das wurde mit 13:0 Toren geschafft.

Das 1:5 von Hechtsheim gegen Gärtringen zeigt, dass die Luft raus war, aber doch ärgerlich, weil 5 Punkte für die Final-Quali vergeben wurden.

Im Halbfinale machte Brünn II mit 5:1 gegen Svitavka klar, wer in Tschechien die Vormacht hat. Im 2. Halbfinale zwischen Sangerhausen und Gent I gab es die Neuauflage des Finalspiels von Gent und lange Zeit drohte auch Sangerhausen an Gent I zu verzweifeln, denn mit 3:3 blieb die Entscheidung vakant. Das folgende 4-Meter-Schießen wurde zum Krimi und auch hier haben die Zwillinge nervlich gelernt und mit 2:0 sich doch noch ins Finale gerettet. Im Spiel um Platz 3 war der Schwung bei Gent I dahin und Svitavka konnte sich mit 4:1 Toren aufs Treppchen hieven. Das Finalspiel zwischen Sangerhausen und Brünn II war an Spannung nicht zu überbieten. Die beiden Finalsieger 2004 und 2003 zeigten dem begeisterten Publikum cleveren und angriffsorientierten Radball bis hin zum 6:6-Endstand. In der Verlängerung hatten die 22-jährigen Zwillinge den längeren Atem und schafften mit 10:7 Toren einen weiteren World-Cup-Sieg.