Bericht von Heinz-Dieter Kuhlmann:

„Grand-Slam“-Erfolg für Gebr. Pfaffenberger

Die Erfolgsstory der Gebr. Pfaffenberger aus Sangerhausen wird langsam unheimlich. Im Vorjahr beim UCI-World-Cup in Mücheln fing es an, es folgte der World-Cup-Gesamtsieg 2004 in Baesweiler und nach Gent, St. Pölten und Kunstat folgte nun wieder in Mücheln ein World-Cup-Turniersieg. Das bedeutet, dass die Zwillinge in der Saison 2005 in allen 4 Teilnahmen Platz 1 belegen konnten. Im Tennis sagt man „Grand-Slam“, im Radball müssen wir für so eine Superleistung noch einen Namen erfinden. Der VfH Mücheln war in der diesjährigen Serie des World-Cups der einzige deutsche Ausrichter und hat zum 3. Male eine vorzügliche Veranstaltung abgeliefert und die zahlreichen Zuschauer, darunter der Schirmherr des Events Bürgermeister Udo Wurzel und der Präsident des Radsportverbandes Sachsen-Anhalt Günter Grau waren voll des Lobes und freuen sich mit dem technischen Delegierten der UCI Hartmut Kimmerle auf eine Neuauflage am 7.10.2006.

Für die meiste Stimmung sorgten natürlich die Heimteams aus Sachsen-Anhalt, die mit unterschiedlichen Erwartungen in den Wettbewerb antraten. Für Sangerhausen hätte es wegen der bereits erreichten Finalteilnahme ein Schaulaufen sein können, aber man nahm die Sache ernst und überprüfte im Hinblick auf die WM die Form. In der Vorrunde war man ohnehin nie gefährdet und die Gegner versuchten nur die Niederlage in Grenzen zu halten. Lediglich Gent I, Deutschlands WM-Angstgegner, bot lange Zeit Paroli, allerdings waren beide Teams bereits für das Halbfinale qualifiziert. Gärtringen II mit Ex-Weltmeister Sandro Lomuscio für den noch verletzten König vergab die letzte theoretische Chance fürs Finale, denn schon das Prestigespiel gegen Zagreb ging klar verloren. Etwas mehr Biß vor allem bei Sandro kam, als das Halbfinale bereits verpasst war. In der anderen Gruppe war Brünn II Top-Favorit, aber für Stimmung sorgte Müchelns Heimteam. Heimbach-Rödger hielten gegen Brünn II bis zur Pause ein 0:0, gegen den WM-Dritten Höchst I holte man mit einer Bravourleistung einen 1:3-Rückstand zum 3:3 unter dem tosenden Jubel der gut besuchten Halle auf. Nach dem Kantersieg über Cronenburg war sogar noch das Halbfinale für den Oberligisten möglich. Aber am Ende schaffte es neben Brünn II doch noch Höchst I dank eines 5:2-Sieges über Mosnang I.

Knappe Resultate in den Platzierungsspielen kennzeichnen die umkämpften Duelle, wobei Mücheln wirklich am Platz 7 gegen Gärtringen II knapp vorbeischrammte. Überraschend dabei der Sieg für Zagreb über den Schweizer Vizemeister Mosnang I und den nicht erwarteten 5. Rang.

Im Halbfinale stand mit Sangerhausen gegen Höchst I das Finalspiel des Vorjahres auf dem Programm. Zunächst neutralisierten sich die Teams und wechselten mit 1:1 die Seiten. Innerhalb von einer Minute Anfang der 2. Hälfte fiel die Entscheidung zugunsten der Zwillinge, die vorentscheidend auf 4:1 davonzogen und dann das 6:2 sicher vollendeten. Im 2. Halbfinale deutete sich eine Überraschung an, denn Brünn II hatte seinen „Wunschgegner“ scheinbar unterschätzt, lag zur Halbzeit 1:3 zurück und hatte Glück, dass ein Vorteil zum 1:4 für Gent abgepfiffen wurde, kippte das Spiel zum 4:3 mit Routine, lag aber doch wieder 4:5 zurück und Berger fiel unglücklich auf den Hinterkopf, so dass um seine Gesundheit gebangt werden musste, aber mit einem letzten Kraftakt rettete sich der Ex-Weltmeister ins 4-Meter-Schießen und hier war Hrdlicka der Matchwinner, der seine beiden Penaltys verwandelte und 3 mal Treffer verhinderte. Für Gent I war im kleinen Finale gegen Höchst I schnell mit 1:6 die Luft heraus und alles freute sich auf das Traumfinale Sangerhausen gegen Brünn II. Besser ins Spiel kamen die Tschechen und führten 1:0, erst Ende der 1. Hälfte kamen die Pässe der Zwillinge besser an und mit 2:1 führte man beim Seitenwechsel. Den gewonnenen Schwung nahm man sofort mit und mit 4:1 schien 4 Minuten vor Schluß alles klar zu sein. Aber Brünn II riß sich noch einmal zusammen und wirbelten kraftvoll und mit schnellen Kombinationen durchaus erfolgreich zum 3:4, aber Sangerhausen rettete den knappen Erfolg in der Schlussminute über die Zeit.